Ökumene in St. Pölten: Ein Online-Gottesdienst, mehrere Drehorte
In der Diözese St. Pölten ist es üblich, dass jedes Jahr am letzten Sonntag der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25. Jänner) in der St. Pöltner Landhauskapelle ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird. Heuer haben die in Niederösterreich beheimateten Kirchen coronabedingt einen anderen Weg gewählt: Der Gottesdienst zur Gebetswoche wurde ins Internet verlegt und an mehreren Orten aufgezeichnet. Nach dem Start in der Landhauskapelle waren die rumänisch-orthodoxe Kirche St. Pölten-Harland, das Papstkreuz im Regierungsviertel der niederösterreichischen Landeshauptstadt, die Evangelische Kirche, die Altkatholische Bürgerspitalkirche, das Bildungshaus St. Hippolyt und die Pfarrkirche Randegg Drehorte.
Der Ökumenische Arbeitskreis NÖ West und der Kath. AkademikerInnenverband der Diözese St. Pölten laden zum Mitfeiern des Gottesdienstes im Internet (Youtube) ein. Die Aufzeichnung ist unter https://youtu.be/vPi2bETHJsU abrufbar.
Das Motto der heurigen Gebetswoche "Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen" stammt aus dem Johannesevangelium. Der Ablauf der Liturgie wurde von der ökumenischen Schwesterngemeinschaft "Communauté de Grandchamp" in der Schweiz erstellt.
Angelika Beroun-Linhart, Vorsitzende des Katholischen AkademikerInnenverbandes und Begründerin des Ökumenischen Gottesdienstes im NÖ-Landhaus, bedauert, dass der Gottesdienst nicht physisch gefeiert werden kann. "Die immer sehr liebevolle liturgische Gestaltung dieses Gottesdienstes bringt jedes Mal viele Christinnen und Christen zu einer besonderen Feiergemeinschaft zusammen, deren Wirkung auch nachher noch bei der Agape mit anregenden Gesprächen in wunderbarer konfessioneller Durchmischung spürbar ist."
Auch wenn dies heuer in dieser Form nicht möglich ist, könne diese Verbundenheit spürbar und in virtuelle Form zumindest sicht- und "fern-erlebbar" gemacht werden. Beroun-Linhart:
Wir sind alle eins in Christus; gleich, wo wir gerade sind und wie wir jeweils unseren Glauben in unserer Konfession leben. Und wir freuen uns auf die Zeit, wo wir wieder realiter miteinander unsere Liebe zum Herrn feiern und bezeugen können.
In seiner Predigt lädt der Vorsitzende des Ökumenischen Arbeitskreises NÖ West, der altkatholische Pfarrer Richard Gödl, zu Verbundenheit und Freundschaft mit Gott wie auch untereinander ein. "Gott liegt daran, die Verbundenheit und Freundschaft mit ihm lebendig zu halten", so Gödl. Die Kirchen würden in ihrer Vielfalt, Buntheit und Spiritualität Themen aufgreifen, die die Menschen bewegen. Gemeinsam würden die Kirchen Weg in der Frage des Lebens, in der Frage der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, in Fragen der Schöpfungsverantwortung oder auch bei Bildungsthemen aufzeigen.
Quelle: kathpress