Schlägler Abt: Nach Corona Brücken schlagen zu dem, was abbrach
Auf die Kirche wartet nach der Pandemie viel Arbeit, um die Menschen wieder wie zuvor zu erreichen. Das hat der Abt von Stift Schlägl, Lukas Dikany betont. "Wir werden viele Brücken schlagen müssen, zu dem, was abgebrochen ist. Aber in Gesprächen spür' ich, dass das geistliche Bedürfnis da ist", so Dikany wörtlich. Er äußerte sich in der Lokalzeitung "Tips" (Dienstag).
Aktuell gibt es auch in Schlägl keine öffentlichen Sonntagsgottesdienste. Nur im kleinsten Kreis von maximal zehn Personen kann gemeinsam gefeiert werden. "Wir sind dankbar, dass ein Minimum an kirchlichem Leben möglich ist. Das ist eine Botschaft, dass wir nicht verstummen angesichts der Einschränkungen. Denn das Gotteslob kann nicht entfallen", so der Abt. "Corona begegnet uns nach wie vor auf Schritt und Tritt. Es ist nicht nur eine gesellschaftliche und persönliche Krise - die Kirche trifft es genauso." Denn gerade die Kirche baue auf Gemeinschaft auf. Abt Dikany: "Jeder Gottesdienst lebt davon, dass die Leute kommen und sich beteiligen." Online-Übertragungen könnten die persönliche Gegenwart nicht ersetzen. "Da spürt man, wie viel fehlt."
Im oberösterreichischen Prämonstratenser-Chorherrenstift gehe der klösterliche Lebensrhythmus weiter, wenn auch mit Abstand und nur für die Hausgemeinschaft. Aber: "Die Mitbrüder draußen in den Pfarren konnten auch zu den Hochfesten nicht reinkommen. Dass nicht die ganze Klostergemeinschaft zusammenkommen konnte, hat es eigentlich noch nie gegeben, daran erinnert sich keiner mehr", so der Abt. Doch die Gefahr der Ansteckung sei zu groß: "Wenn alle unter Quarantäne müssten, wäre zehn Tage lang keine Seelsorge möglich."
Nicht nur die Kirchbesucher, auch die Gäste fehlten im Stift Schlägl, betonte der Abt: "Wir haben keine Veranstaltungen im Seminarzentrum, kaum Führungen, keine Gäste im Stiftskeller oder beim Chorgebet. Wir sind aber voller Hoffnung, dass es bald besser wird."
Quelle: kathpress