Familienverband: Unbürokratische Maßnahmen "Gebot der Stunde"
"Familien sind systemrelevant. Umso wichtiger ist eine starke politische Vertretung für sie." - Das hat der Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich (KFÖ), Alfred Trendl, in einer Aussendung am Montag betont. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise, Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit, die viele Eltern seit März 2020 bereits zum zweiten Mal treffen würden, appellierte er an die Politik, dass Betroffene erneut einen Antrag auf Unterstützung aus dem Corona-Familienhärtefonds stellen können. Noch immer seien rasche Unterstützungen "das Gebot der Stunde", wie etwa eine erneute Sonderzahlung zur Familienbeihilfe.
Solch unbürokratische Maßnahmen würden auch die Kaufkraft stärken, zeigte sich Trendl überzeugt. Ebenso wäre die gezielte Förderung familiennaher Dienstleistungen für den KFÖ-Präsidenten eine Chance, die Arbeitslosenquote zu verringern. Er appellierte daher auch an den neuen Arbeitsminister Martin Kocher, diesen familienspezifischen Bereich in den Fokus zu nehmen.
Erforderlich ist nach der Erhöhung der Normverbrauchsabgabe auf größere Autos für den Familienverband auch eine Ausnahme für Mehrkindfamilien. Letztere seien besonders auf größere Autos angewiesen, und dadurch "massiv benachteiligt", so Trendl, Präsident der größten, überparteilichen Familienorganisation. Eine weitere Forderung des Familienverbandes ist die Senkung der Mehrwertsteuer auf Babyprodukte: "Wir wünschen uns den niedrigeren Steuersatz auch für Babyprodukte wie Windeln, denn diese sind keine Luxusprodukte", ähnlich wie bei Hygieneprodukte für Frauen, für die die Umsatzsteuer ab 2021 von 20 auf zehn Prozent gesenkt wurde.
Zur zurückgetretenen Ministerin Christine Aschbacher meinte der KFÖ-Präsident, dass diese ihr Ressort in einer äußerst herausfordernden Zeit geleitet habe, wofür ihr der Familienverband danke. In Aschbachers Amtszeit seien etwa die Öffnung und Aufstockung des Familienhärtefonds in der Corona-Zeit, die Sonderzahlung zur Familienbeihilfe oder die Einführung und der Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit gefallen.
Erfreut zeigt sich Trendl über die Regelung der Nachfolge; sowohl Martin Kocher als neuer Arbeitsminister als auch Susanne Raab als neue Zuständige für Familien - und Jugendagenden nannte er "eine gute Wahl". Trendl hofft auf einen zeitnahen Austausch mit Ministerin Raab.
Quelle: kathpress