"Gebetswoche für die Einheit der Christen" ab 18. Jänner
Von 18. bis 25. Jänner findet die internationale "Gebetswoche für die Einheit der Christen" statt. Während dieser Ökumene-Woche kommen weltweit Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten - heuer allerdings eingeschränkt durch die Schutzbestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Inhaltlich ist die Gebetswoche 2021 inspiriert vom kontemplativen Gemeinschaftsleben der Schwestern von Grandchamp in der Schweiz. Die mit der Erarbeitung betraute Kommunität hat als Thema eine Stelle aus dem Johannesevangelium gewählt: "Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen" (Joh 15,5-9).
In Österreich sind in den acht Tagen vom 18. bis 25. Jänner - und auch noch danach - Veranstaltungen in allen Diözesen vorgesehen, an denen die Gläubigen heuer wohl großteils nur online teilnehmen können. Noch stehen aufgrund der Covid-Herausforderungen auch noch nicht alle Details zu den Veranstaltungen fest. Der traditionelle zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Weltgebetswoche findet aber jedenfalls am Mittwochabend, 20. Jänner, um 18 Uhr statt und wird im Livestream (über die Website des ÖRKÖ: www.oekumene.at) aus der evangelisch-methodistischen Kirche in der Wiener Sechshauser Straße 56 übertragen. Geplant sind u.a. Videozuschaltungen von Kirchenvertretern aus ganz Österreich.
Weitere überregional bedeutsame Gottesdienste anlässlich der Weltgebetswoche werden im Lauf der Woche bekannt gegeben.
Was jetzt schon fix ist: Der ansonsten übliche ökumenische Empfang von Kardinal Christoph Schönborn in der Gebetswoche muss heuer wegen Corona entfallen.
Für ein Leben im Einklang
Das aus dem Johannes-Evangelium stammende Motto der Gebetswoche steht laut den Initiatorinnen für ein Leben im dreifachen Einklang; mit sich selbst, mit der Gemeinschaft, in die jede und jeder Einzelne gestellt ist, und mit Gott. Letzteres bedeute zunächst, mit sich selbst versöhnt zu werden - eine innere Haltung, die im Laufe der Zeit wachsen soll. Sie könne vom Kampf um das Lebensnotwendige überlagert und durch die Ablenkungen, den Lärm, die Hektik und die Herausforderungen des Lebens bedroht werden.
Die von Jesus aufgetragene Nächstenliebe befähige auch zur Liebe zu anderen christlichen Traditionen, geht aus den Texten der Gebetswoche weiter hervor. Spiritualität und Solidarität seien untrennbar miteinander verbunden. Wer in Christus bleibt, empfange die Kraft und die Weisheit, ungerechte Strukturen zu bekämpfen, einander als Brüder und Schwestern in der einen Menschheitsfamilie zu erkennen und eine neue Lebensweise zu schaffen, die von Respekt und Gemeinschaft mit der ganzen Schöpfung geprägt ist.
Einklang mit sich selbst, mit Gott und den Nächsten sei damit der bleibende Auftrag, an den die Texte der Gebetswoche 2021 erinnern.
Einander nähern durch Nähe zu Gott
Die Kommunität der Schwestern von Grandchamp besteht aus etwa 50 Schwestern aus verschiedenen Kirchen und Ländern. Als sie in den 1930er Jahren entstand, sei sie sich der Teilung der Kirchen schmerzlich bewusst gewesen, heißt es in einer Mitteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Ihr Anliegen sei es, sich einander zu nähern, indem man sich Gott nähert. "Seit Jahrzehnten haben die Schwestern von Grandchamp den Ökumenischen Rat der Kirchen und die ökumenische Bewegung mit ihrer stillen Anwesenheit und ihren täglichen Gebeten begleitet", erklärte der ÖRK.
Die Materialien für 2021 stehen auf Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Portugiesisch zur Verfügung (www.oikoumene.org/gebetswoche). Die deutsche Fassung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) erarbeitet und ist auf deren Homepage abrufbar (https://www.oekumene-ack.de/themen/geistliche-oekumene/gebetswoche/2021/).
Quelle: kathpress