Heiligenkreuz: "Lockdown" und "Livestream" bereits zur Zeit der Pest
Das Zisterzienserstift Heiligenkreuz hat auf seiner Website daran erinnert, dass eine Zeit des Lockdowns für die Abtei im Wienerwald eigentlich nichts Neues ist. "Unser Prior Pater Meinrad Tomann hat einen hochinteressanten Blog. Unter 'fragmentarium sanctae crucis' bringt er 'Notizen zur Hausgeschichte von Stift Heiligenkreuz', (...) und dort unter anderem einen Vermerk über das Pestjahr 1713 mit Analogien zur Gegenwart", so die Stiftswebsite www.stift-heiligenkreuz.org.
Wörtlich heißt es demnach in der Chronik von Pater Wilhelm Anton Neumann (1837 - 1919), aus der Tomann zitiert: "In diesem Pestjahre (1713) verließ Kaiser Karl VI. Wien nicht, sondern zog sich nach Laxenburg zurück ... Zwei Geistliche des Stiftes wurden für die Seelsorge exponiert, das Kloster selbst abgeschlossen [=Lockdown]. In der Pfarrkirche wurde neben dem Thore der Westfront ein großes Fenster ausgebrochen, damit man von Außen dem Gottesdienste beiwohnen konnte [=Livestream]."
Neumann wiederum hatte als Quelle den Band "Ephemerides abbatiales" des Pestzeit-Priors Daniel Scheuring (1665-1741; "Ephemerides abbatiales seu acta et gesta [...] domini Gerardi [... ] abbatis [...], ethico-historice compilatae authore et scriptore P. Daniele Scheuring"), der sich im Stiftsarchiv Heiligenkreuz (Codex 229) befindet.
Quelle: kathpress