Sternsinger verschicken virtuellen Segensgruß aufs Smartphone
Not macht erfinderisch - was erst recht für die alljährliche Sternsingeraktion gilt, die in der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen neue Wege sucht, um den Menschen ihre Segenswünsche zu übermitteln. "Gerade heuer dürfen wir nicht darauf verzichten uns zum Jahresbeginn gegenseitig das Beste zu wünschen", heißt es in einer Aussendung vom Samstag, in der eine Lösung dafür gleich vorgeschlagen wird: Ein virtueller Sternsingergruß erlaubt es heuer erstmals, Bekannten und Freunden mit wenigen Klicks ein Kurzvideo mit personalisierten Neujahrswünschen der Drei Könige auf den Sozialen Netzwerken oder via E-Mail zu verschicken.
"Lass deine Lieben grüßen!" heißt es auf der Seite www.sternsingen.at/virtuellerbesuch, wo man den Namen des Empfängers angibt und einen Grußtext auswählt. Als Vorschläge genannt werden etwa: "Heut nicht vor der Tür, sondern am Screen; 2021 wird besser - wir kriegen das hin" oder auch "Damit wir 2021 voll durchstarten können: Gesundheit, Glück und Sternsingersegen", doch ebenso kann man auch selbst einen Gruß formulieren. Verbunden damit bittet der Absender - gleichsam "als Vierter König bzw. Vierte Königin", wie seitens der von der Katholischen Jungschar getragenen Dreikönigsaktion hervorgehoben wird - den bzw. die Empfänger um eine Spende im Sinne der Dreikönigsaktion.
Finanziert werden mit den eingenommenen Spenden insgesamt 500 Sternsingerprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika, bei denen stets das Mildern von Armut und Unrecht und die nachhaltige Verbesserung des Lebens von Menschen im Zentrum stehen.
Beispielhaft verweist die Dreikönigsaktion heuer auf ein Projekt in den südindischen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Telangana, wo der Klimawandel sich durch extreme Dürrephasen, Stürme und Starkregen deutlich bemerkbar macht. Die Bauernfamilien vor Ort leiden laut dem Hilfswerk besonders stark unter den Missernten durch vernichtete Felder und in Folge auch an Hunger. Mit Sternsingerspenden werden kleine Regenwasser-Speichern errichtet, "Küchengärten" für Gemüse und Obst angelegt, auf Trockenheit resistente Pflanzen wie zum Beispiel Hirse umgestellt und der Bio-Landbau forciert, der die Gesundheit stärkt und am Markt höhere Preise erzielt.
Durch die Corona-Pandemie 2020 sei die Hilfe vor Ort noch wichtiger geworden: Für Menschen ohne Zugang zu ärztlicher Versorgung oder Medikamenten sei eine Infektion nicht nur in schweren Verläufen lebensbedrohlich, informiert die Dreikönigsaktion. Millionen Inder hätten ihr Einkommen und somit ihre Lebengrundlage durch den Zusammenbruch der Wirtschaft im Lockdown verloren. In der Corona-Hilfe der Dreikönigsaktion vor Ort sei es zuerst um Versorgung mit Lebensmitteln, dann um Hygieneartikel und Mund-Nasen-Schutz gegangen. Dank der Produktion von Masken und Seifen in den vielen seit 2000 gegründeten Frauen-Selbsthilfegruppen sei diese Hilfe selbst in den Dörfern, in denen Regierungsinstitutionen nicht hinkommen, rasch und effizient bereitgestellt worden.
In die zahlreichen Unterstützungs- und Dankeserklärungen an die Sternsinger aus Politik, Gesellschaft und Kirche reihte sich am Samstag auch der Kärntner Diözesanbischof ein. Er habe, sagte Bischof Josef Marketz in einer Videobotschaft, auf seinen Reisen in Projektländer der Dreikönigsaktion persönlich erlebt, "wie Sternsingerspenden wirken, wie durch sie die Hoffnung in der Welt wächst und Hilfe zur Selbsthilfe möglich wird". Gerade nach dem herausfordernden Jahr 2020 seien Solidarität und Miteinander-Teilen "das, was wir alle brauchen".
(Info: Spendenkonto der Dreikönigsaktion: IBAN AT23 6000 0000 9300 0330, Onlinespenden auf www.sternsingen.at; Versand virtueller Grüße unter www.sternsingen.at/virtuellerbesuch)
Quelle: kathpress