Innsbruck: Kundgebung der Religionen zum Weltfriedenstag
Eine Kundgebung von Religionsvertretern für den Frieden, für Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft bildet am Freitag in der Innsbrucker Innenstadt den Auftakt zum Neuen Jahr. Angekündigt haben ihr Kommen am 1. Jänner, der von der katholischen Kirche als Weltfriedenstag begangen wird, neben dem Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler der evangelische Superintendent Olivier Dantine, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Günter Lieder, der Obmann des Islamischen Forums, Hajret Beluli, und auch der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi.
Die im Radio ab 16 Uhr live übertragene Kundgebung findet diesmal Corona-bedingt im kleinen Rahmen statt, hieß es am Mittwoch seitens der Diözese Innsbruck. Trotz mehrerer durch die Pandemie verursachte Änderungen sei eine Verschiebung oder Absage der zur Tradition gewordenen Veranstaltung nicht im Raum gestanden. "Anstatt der ursprünglich geplanten breiten Beteiligung vor Ort sind nun alle eingeladen, über die Liveübertragung von Radio Maria teilzunehmen."
Seit 1968 begeht die katholische Kirche weltweit den Weltfriedenstag am 1. Jänner, dem Hochfest der Gottesmutter. Seit längerer Zeit organisiert die Gemeinschaft Sant'Egidio zumeist ökumenische Gottesdienste an diesem Termin, in den vergangenen beiden Jahren war dies in Tirol in der Innsbrucker Spitalskirche der Fall. Für den aktuellen Weltfriedenstag sei aufgrund der Weltlage und der jüngsten Terroranschläge ein gemeinsamer Auftritt verschiedener Gemeinschaften vorgesehen, informierte die Diözese Innsbruck. Getragen wird die ökumenische Initiative außer von Sant'Egidio auch von Pax Christi, der Fokolarbewegung, den Steyler Missionsschwestern, der Diözese Innsbruck und der Evangelischen Kirche in Salzburg und Tirol.
Papst will "Kultur der Achtsamkeit"
Die Feier ist jährlich mit einer vorab veröffentlichten Weltfriedensbotschaft des Papstes verbunden, die ein konkretes Thema näher erörtert. Schon im Vorfeld hatte Franziskus angesichts weltweit zunehmender Krisen und Konflikte zu einer "Kultur der Achtsamkeit als Weg zum Frieden" aufgerufen. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag wirbt er für einen "wirklich menschlichen Kurs" im Globalisierungsprozess.
Der Papst mahnte in seiner heuer am 17. Dezember veröffentlichten Botschaft: "Wir müssen innehalten und uns fragen: Was hat dazu geführt, dass Konflikte in unserer Welt zur Normalität geworden sind?" Die Menschheit benötige einen Mentalitätswandel, "um in Solidarität und Geschwisterlichkeit wirklich Frieden zu suchen". Sein konkreter Vorschlag: Statt Geld für Waffen und Militär auszugeben, solle mit den eingesparten Mitteln ein "Weltfonds" zur Bekämpfung von Hunger und Elend eingerichtet werden.
Quelle: kathpress