Kardinal Schönborn: "Dreikönigsaktion ist heuer noch wichtiger"
Die Dreikönigsaktion ist "heuer noch wichtiger" als in den Jahren zuvor. Dies begründet Kardinal Christoph Schönborn damit, dass sich durch die Corona-Pandemie die Not in vielen Teilen der Welt verschlimmert habe. "Besonders hart trifft es die Kinder", schrieb der Wiener Erzbischof in seiner Kolumne für die Gratiszeitung "Heute" (Mittwoch, 30.12.2020). Sie litten oft unter Hunger, viele müssten schwer arbeiten, damit ihre Familie überlebt.
Die Sternsingeraktion - bei der Kinder für Kinder in Not sammeln, wie Schönborn hinwies - unterstützt heuer zum Beispiel Bauernfamilien in Südindien. Dürrephasen zerstörten dort vielfach die Ernte, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels. "Die Dreikönigsaktion will Hilfe zur Selbsthilfe geben und da besonders auf die Kinder achten", so der Kardinal.
Trotz des Lockdowns dürfen Caspar, Melchior und Balthasar auch heuer wieder von Haus zu Haus gehen, "freilich mit Mund-Nasen-Schutz, mit Abstandsregeln, nur bis zur Türe", erklärte Schönborn. Manche kämen online, andere zu Fuß.
Vor 2000 Jahren hätten sich die Heiligen Drei Könige auf einen weiten Weg gemacht und schließlich das Jesuskind in Betlehem gefunden - "und mit ihm Licht, Freude und Zuversicht", erinnerte Schönborn an die biblische Grundlage der zum Brauch gewordenen Hilfsaktion. Heute trügen die Sternsinger die Weihnachtsbotschaft in die ganze Welt. Abschließend dankte der Kardinal den tausenden Mädchen und Buben, die bis 6. Jänner als Dreikönige unterwegs sein werden. "Sie bringen Segen und Hoffnung. Beides brauchen wir im Neuen Jahr!"
Kinder aus der Pfarre Strasshof (NÖ.) hatten die diesjährige Sternsingeraktion am 28. Dezember mit einem Besuch bei Kardinal Schönborn im Wiener Erzbischöflichen Palais eröffnet. Stellvertretend für die vielen "Heiligen Drei Könige" in ganz Österreich segnete der Kardinal dabei die als Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Mädchen und Buben. Noch bis 6. Jänner sammelt die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar für Not leidende Menschen in Entwicklungsländern.
Ihre Neujahrswünsche überbringen die Sternsinger heuer Corona-bedingt ohne Gesang, mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz und in manchen Gemeinden ausschließlich per Post oder Video. Wer möchte, kann auch als "Vierte/r König/in" mitmachen, Online-Sternsingergrüße an Familie und Freunde schicken und um Spenden für die "Hilfe unter gutem Stern" bitten. (Info: ww.sternsingen.at/virtuellerbesuch)
Quelle: kathpress