Corona: Wie in den Kirchen heuer Weihnachten gefeiert wird
Weihnachten soll in Österreich sicher und würdig stattfinden. Mit diesem erklärten Ziel hat die Regierung Corona-Maßnahmen getroffen. So sind an den Weihnachtsfeiertagen Treffen von bis zu zehn Personen erlaubt und religiöse Veranstaltungen sind von den geltenden Ausgangsbeschränkungen (20 Uhr bis 6 Uhr) generell ausgenommen sind. Daher können die Gottesdienste zu Weihnachten - wie die Christmette am 24. Dezember - traditionell am Abend und in der Nacht stattfinden. Damit sich die Anzahl der Feiernden in den Gottesdiensten besser verteilt, raten die katholische Bischofskonferenz und der Ökumenische Rat der Kirchen zu einer erhöhten Zahl an Gottesdiensten. So sollen zusätzliche Christmetten und Krippenandachten stattfinden, dafür kürzer, schlichter und vor allem Corona-sicher.
Wie die Bischöfe heuer Weihnachten mit den Gläubigen feiern und wie Pfarren mit diesen Vorgaben umgehen, zeigt ein Blick in die Diözesen, die dazu Empfehlungen und Ideen erarbeitet haben. Adressat sind die über 3000 Pfarren mit rund 10.000 Kirchen im Land, wo Weihnachten heuer stiller und kreativer gefeiert wird als bisher gewohnt.
Weihnachten in Wien
Kardinal Christoph Schönborn feiert die erste Weihnachtsvesper am 24. Dezember um 16:30, die via Livestream und "radio klassik Stephansdom". "Wir haben die Zahl der Vespern und Metten erhöht, um mehr Gläubigen die Chance zu geben, mit Kindern oder bei den Hochämtern und Metten das Weihnachtsfest würdig zu feiern", informierte Dompfarrer Toni Faber im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage.
Mit eineinhalb Meter Sicherheitsabstand, Maske und maximal 350 Gläubigen werden am Heiligen Abend zunächst eine Kindervesper um 15 Uhr und Christmetten um 19 Uhr und 24 Uhr mit Dompfarrer Faber angeboten; letztere wird auf radio klassik Stephansdom und via Livestream auf www.erzdioezese-wien.at übertragen. Bei allen Messen benötigen Gläubige eine Anmeldung bzw. Zugangskarten (tour@stephanskirche.at).
Am Christtag feiert der Wiener Erzbischof das Hochamt um 10:15 Uhr, das ebenfalls via Livestream und radio klassik Stephansdom übertragen wird, und die zweite Weihnachtsvesper um 16:30 Uhr. Am Stefanitag (26. Dezember) zelebriert der Kardinal das Pontifikalamt anlässlich 50 Jahre Ständiger Diakonat in der Erzdiözese Wien; die Messe wird via ORF III übertragen.
Corona-bedingt neu sind Pop-up-Gottesdienste "direkt vor Deiner Haustüre". Diese bietet in Wien die Pfarre zur Frohen Botschaft im gesamten 4. Gemeindebezirk an. So gestaltet die Pfarre am 24. Dezember zwischen 14 Uhr und 18 Uhr insgesamt 23 Open-Air Weihnachtsandachten. An 10 verschiedenen Orten wie Plätzen oder Parks wird es im gesamten Pfarrgebiet Musik, Gebet, Weihnachtsevangelium und die Verteilung des Friedenslichtes geben.
Salzburg: Livestreams mit dem Erzbischof
Der 24. Dezember beginnt im Salzburger Dom um 6:30 Uhr mit einer Rorate mit Erzbischof Franz Lackner, der 15 Uhr auch die feierliche Vesper im Dom zelebrieren wird. Die Christmette mit dem Salzburger Erzbischof wird um 23:30 per Livestream aus dem Salzburger Dom übertragen. Am 25. Dezember beginnt das bischöfliche Pontifikalamt mit Bischof Lackner im Salzburger Dom um 10 Uhr. Für alle Gottesdienste während der Festtage im Salzburger Dom benötigen Gläubige Platzkarten (www.salzburger-dom.at).
Eine kurze Online-Einstimmung auf die Weihnachtsfeiertage bietet "AdventZEIT - FamilienZEIT Kinderkirche interaktiv" am Sonntag (20.12) um 10 Uhr (Anmeldung: www.pfarre-anthering.at). Die Weihnachtsgeschichte als Newsflash aufs Handy oder als Video bietet der Youtube-Kanal "SBN LIVE" bis Mariä Lichtmess (2. Februar via www.trotzdemnah.at)
"Online Herberge" in Kärnten
In Kärnten lädt der Dom in Klagenfurt am 24. Dezember zu Christmetten, einer Online-Herberge und einer besonderen Krippe-Aktion ein. Diözesanbischof Josef Marketz feiert die Christmette am 24. Dezember um 24 Uhr, zuvor findet eine Einstimmung auf den festlichen Gottesdienst um 23.15 Uhr mit Hirten- und Krippenliedern sowie mit weihnachtlicher Bläsermusik statt. Eine weitere Christmette findet zuvor um 18 Uhr statt. Weiters bietet die Dompfarre am 24. Dezember ab 19:30 Uhr eine "Online Herberge" für Menschen an, die zu Weihnachten nicht alleine feiern wollen (Anmeldung: office@dom-klagenfurt).
Auch die Kindermette wird im Klagenfurter Dom auf zwei Termine (14 Uhr bzw. 15 Uhr) aufgeteilt, sodass möglichst viele Kinder und Familien daran teilnehmen können (Anmeldung: office@dom-klagenfurt.at). Kinder sind zudem eingeladen in den Dom zu kommen und bis 24. Dezember Stroh oder Strohsterne zu bringen, damit "das Christkind am Heiligen Abend in der aufgestellten Futterkrippe möglichst weich liegen kann", so die Dompfarre. Via Livestream wird zudem der Gottesdienst mit Bischof Marketz am Christtag (25. Dezember) um 10 Uhr übertragen (www.kath-kirche-kaernten.at/dom-klagenfurt-live).
Krippen-Wanderung in Diözese Linz
Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer feiert am 24. Dezember um 17 Uhr eine Vesper und die Christmette um 24 Uhr im Linzer Mariendom. Am Christtag findet das feierliche Bischofshochamt um 10 Uhr im Mariendom statt; Anmeldung via www.dioezese-linz.at/mariendom.
Um möglichst vielen Familien besinnliche Angebote am 24. Dezember anzubieten, organisieren einige Pfarren Familien- und Krippenwanderungen anstelle von Kindermetten. Unter dem Motto "Geh mit dem kleinen Stern den Weg zum Weihnachtswunder" können Familien in Ried in der Riedmark von 20. bis 27. Dezember die Spuren zum Weihnachtswunder suchen. In Wels bietet die Pfarre Hl. Familie zwischen 14:30 Uhr und 16:30 Uhr eine "Kinderweihnacht outdoor" an. In Traun und Oedt laden die Pfarren unter dem Motto "Mein Weg zur Krippe" zu einer Wanderung.
Für alle, die am Heiligen Abend nicht in die Kirche kommen können, bietet die Pfarre Schwanenstadt drei Live-Gottesdienste an, die auf www.schwanenstadt.news, www.pfarre-schwanenstadt.at und www.evang-schwanenstadt.at übertragen (15:45 Uhr/16 Uhr/22 Uhr) werden. Zudem gestaltet die Katholische Jugend der Diözese Linz eine Online-"Praytime zur Primetime" speziell für Jugendlichen und junge Erwachsenen am 25. Dezember um 20:15 Uhr (Anmeldung: samuel.hanner@dioezese-linz.at). Die Diözese Linz bietet zudem eine Suchmöglichkeit für Gottesdienste in den Weihnachtsfeiertagen an (www.dioezese-linz.at/weihnachtsgottesdienste).
Graz: Mit dem Bischof in Radio und Livestream feiern
Der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl wird am 24. Dezember von 17 Uhr bis 19 Uhr bei einer "Telefonstunde" auf Radio Steiermark zu hören sein. Der Bischof feiert zudem die Christmette im Grazer Dom um 23 Uhr, die auch via Livestream www.katholische-kirche-steiermark.at übertragen wird. Aus dem steirischen Stift Rein - dem weltweit ältesten Zisterzienserklosters - wird um 23 Uhr die Christmette via ORF 2 übertragen.
Am Christtag (25.12) feiert Bischof Krautwaschl um 10 Uhr die Weihnachtsliturgie im Grazer Dom; der Fernsehgottesdienst wird aus der Basilika im Stift Rein mit Abt Philipp Helm um 10:45 Uhr auf ORF2 übertragen. Kindermetten via Livestream am 24. Dezember am Nachmittag bieten u.a. das Stift Admont und die Pfarre Graz-Gösting.
Feldkirch: Schatzsuche für Kinder
Die Christmette mit Bischof Benno Elbs im Feldkircher Dom findet am 24. Dezember um 21 Uhr statt, sie wird via ORF Radio Vorarlberg live übertragen. Für Kinder und Familien bieten die Pfarren heuer keine klassische Kindermette an, sondern verstärkt "Weihnachtswege" und "Schatzsuchen" durch den Ort. In der Pfarre Hörbranz gibt es am 24. Dezember eine ganztägige "Suche nach dem Christkind". In Dornbirn bieten die Pfarren St. Martin, Hatlerdorf, Rohrbach und Haselstauden sowie Oberdorf und Schoren eine Schatzsuche inklusive Familiensegen (https://bit.ly/3mtvg8F).
Eisenstadt: Krippen-Pfad für Kinder
In Eisenstadt feiert Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics die Christmette am 24. Dezember um 23 Uhr im Eisenstädter Dom; Liveübertragung via www.martinus.at/live. Von 14 Uhr bis 17 Uhr bietet die Dom- und Stadtpfarrkirche zum hl. Martin zudem einen Krippenpfad für Kinder. Die Kirche St. Michael in Eisenstadt lädt um 18:30 Uhr zu einer Vigilmesse zum Heiligen Abend.
St. Pölten: Pfarren bieten mehrere Metten
In der Diözese St. Pölten feiert Bischof Alois Schwarz die Christmette um 23 Uhr in der Domkirche und am Christtag um 10:30 Uhr das bischöfliche Hochamt. Für Kinder bietet der Dom am Weihnachtstag um 16 Uhr eine Kinder-Krippen-Feier mit Krippenspiel.
In der Pfarre Wieselburg gibt es anstatt der Kindermette mit über 1.000 Leuten im Vorjahr am 24. Dezember von 10 Uhr bis 15 Uhr Stationen speziell für Kinder. Zusätzlich wird eine Senioren-Christmette um 16:30 Uhr angeboten, sowie zwei weitere Metten um 20:30 und 22:30 Uhr. Auch in der Pfarre Gmünd Herz-Jesu ist das Mess-Angebot wegen der Corona-Maßnahmen ausgeweitet: So werden neben zwei Kindermetten auch zwei Christmetten angeboten. Bei beiden Pfarren ist eine Anmeldung zu den Gottesdiensten erforderlich.
Innsbruck: Bischof feiert in Hospiz und Dom
Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler besucht bereits am 21. Dezember um 14:30 Uhr die Justizanstalt Völs mit Kurzimpuls und Weihnachtswünschen. Die Grüße erfolgen über Lautsprecher im Freien, da coronabedingt der traditionelle Gottesdienst heuer nicht möglich ist. Am 24. Dezember feiert Bischof Glettler um 13:30 Uhr im Hospizhaus in Hall einen weihnachtlichen Gottesdienst und dann um 23 Uhr die Weihnachtsmette in Neustift im Stubaital. Am Christtag zelebriert Glettler das bischöfliche Pontifikalamt im Dom zu St. Jakob in Innsbruck um 10 Uhr.
Quelle: kathpress