Bundesländer unterstützen Flüchtlinge auf Lesbos mit 1,5 Mio. Euro
Basierend auf einem Beschluss der Landeshauptleutekonferenz stellen die österreichischen Bundesländer zur finanziellen Soforthilfe für Flüchtlingslager in Griechenland einen Betrag von insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser Betrag wird auf die Länder nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Für Niederösterreich bedeutet dies etwa knapp 284.000 Euro, wie Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Die finanzielle Soforthilfe sei ein "Gebot der Stunde". "Diese Gelder sollen ein Beitrag sein für eine menschenwürdige Unterbringung für jene, die unsere Hilfe dringend brauchen", so die Landeshauptfrau.
Die Stadt Wien unterstützt mit rund 307.000 Euro die Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos, wie die Stadt ebenfalls am Mittwoch in einer Aussendung mitgeteilt. Die Wiener Gelder gehen zu gleichen Teilen an Caritas, Diakonie und Arbeiter-Samariterbund, die vor Ort tätig sind. Die Hilfsgelder aus Niederösterreich fließen über das Rote Kreuz. Mit dem Geld wolle die Stadt Wien unmittelbare Hilfe "für jene Menschen leisten, die unter schwersten Bedingungen in den Flüchtlingslagern leben müssen", so Bürgermeister Michael Ludwig.
"Es sind unhaltbare Zustände in den Flüchtlingslagern. Es ist eine Schande, dass es so etwas auf dem Boden der EU gibt", so der Bürgermeister. Ludwig erinnerte an das Angebot der Stadt Wien, 100 Kinder aus dem Flüchtlingslager Moria aufnehmen zu wollen. "Wir wären bereit. Das Hilfsangebot scheitert aber am Bund, der für das Aufenthaltsrecht zuständig ist", sagte Ludwig.
"Wir sind der Stadt Wien und den anderen Bundesländern für diese wichtige Unterstützung sehr dankbar", wurde Claus Schwertner, Geschäftsführender Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, in der Aussendung zitiert. Auch er hob die dramatischen Umstände vor Ort auf Lesbos und weiteren Inseln hervor. "Wir hoffen sehr, dass auch die Bundesregierung dem Beispiel der Länder folgt und in einem nächsten Schritt jene Gemeinden in ganz Österreich unterstützt, die sich wie Wien bereit erklärt haben, Familien mit Kindern bei sich aufzunehmen."
Quelle: kathpress