Salzburg: Friedensgebet für Armenien und Berg-Karabach
Im Salzburger Dom wird am Donnerstagabend, 17. Dezember, um 18 Uhr für den Frieden in Armenien und in der Region Berg-Karabach gebetet. Dem "Ökumenischen Friedensgebet" stehen der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan vor. Veranstalter sind die Salzburger Sektion von "Pro Oriente" und das "Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens" (ZECO) der Universität Salzburg. Das Friedensgebet findet im Rahmen der Hilfsaktion "#gibHoffnung" für Kriegsflüchtlinge und Kriegsopfer aus Berg-Karabach statt, die von der Leiterin des ZECO, Jasmine Dum-Tragut, ins Leben gerufen wurde. Für den Gottesdienst gelten strenge Covid-Sicherheitsmaßnahmen; es gibt zudem auch eine Übertragung im Livestream (www.salzburger-dom.at/live/live-video).
Die Initiative "#gibHoffnung" unterstützt das karitative Programm der armenisch-apostolischen Diözese Tavusch. Das Gebiet von Tavusch ist die nordöstlichste Provinz Armeniens, die direkt an Georgien und Aserbaidschan grenzt. Die Provinz zählt seit Jahrzehnten zu den rückständigsten und ärmsten Regionen Armeniens. Grenzkonflikte haben viele Menschen veranlasst, ihre Dörfer zu verlassen. Die ca. 120.000 Personen umfassende Bevölkerung ist nun mit dem Verlust einer ganzen Generation und dem Zuzug von Tausenden von Flüchtlingen aus Karabach überfordert.
Seit seinem Amtsantritt vor fünf Jahren hat Bischof Bagrat Galstanyan sich der humanitären Hilfe in seiner Diözese gewidmet, er ist auch verantwortlich für die neue Sozialdoktrin der armenisch-apostolischen Kirche. Die karitative Organisation "TaHuys" steht unter seiner direkten Leitung.
Das Sozialprogramm sorgt unter anderem für Bereitstellung, Renovierung, Ausstattung von Wohnungen und Häusern für bedürftige Familien, für die Hilfe bei der täglichen Nahrungsversorgung, die medizinische Hilfe, die Finanzierung von Schulgeld und Stipendien für Kinder sozial schwacher Familien, für die Bereitstellung landwirtschaftlicher Geräte, für die Verlegung neuer Wasser-, Strom- und Gastleitungen, aber etwa auch für Beschäftigungsprogramme für Arbeitslose, vor allem Frauen.
Der Krieg zwischen Armenien und Berg-Karabach auf der einen und Aserbaidschan auf der anderen Seite, der ab 27. September gewütet hat, verschärfte die ohnehin schwierige Situation in der Region Tavusch. Der am 10. November ausgehandelte Waffenstillstand verschlimmerte nun nochmals die Lage aufgrund der Gebietsabtretungen an Aserbaidschan: Eine weitere Massenauswanderung nach Armenien wird erwartet.
Weihnachtsfreude für die Kinder
Jasmine Dum-Tragut arbeitet im Rahmen der Initiative "#gibHoffnung" direkt mit Bischof Bagrat Galstanyan zusammen. Neben Unterbringung, Grundversorgung, Kleidung, medizinischer und psychologischer Betreuung der angekommenen Flüchtlingsfamilien sollen die Kinder in die Schulen der Provinz integriert werden. Die Familien der gefallenen Soldaten werden ebenfalls unterstützt. Der Winter steht vor der Tür, man benötigt auch Heizmaterial. Dum-Tragut: "Wir möchten das Leid und die Not lindern helfen und den Flüchtlingskindern auch noch eine kleine Weihnachtsfreude bereiten". (Spendenkonto: #GibHoffnung, IBAN AT76 3429 0000 0624 0758).
Quelle: kathpress