"Aktion Leben" fordert Gesetzgeber zum "Schutz des Lebens" auf
Angesichts des VfGH-Entscheids zum assistierten Suizid appelliert die "Aktion Leben" an die Bundesregierung, ein "menschenwürdiges Leben von allem Anfang bis zuletzt" zu ermöglichen. "Dafür ist die entsprechende Hilfe und Begleitung sicherzustellen", so Hannes Hager, Präsident von "Aktion Leben", in einer Aussendung am Montag. Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, der das Verbot der Suizidhilfe gekippt hat, liege es an der Politik, das Gesetz zur Beihilfe zum Suizid so zu gestalten, dass klar bleibe, dass "der Schutz des Lebens" Vorrang habe. Denn "der Wunsch zu sterben ist ein Hilferuf", so Hager.
Die Sorge bestehe nun darin, dass die Liberalisierung der Sterbehilfe als Lösung des Problems verstanden werde, anstatt "als Auftrag an die Politik, möglichst alles zu tun, damit diese Regelung nicht zur Anwendung kommen muss". Suizid dürfe "nicht zur Normalität werden oder zum Auftrag an Menschen, die anderen nicht zur Last fallen wollen". Dies müsse auch mit den entsprechenden Gesetzen verhindert werden, forderte der "Aktion Leben"-Präsident.
Für die "Aktion Leben" besteht nun die Gefahr, dass Selbstbestimmung "als Ausrede dient, den Beistand für Menschen in sensiblen Phasen ihres Lebens privaten Vereinen zu überlassen". Als negativ Beispiel nannte Hager die versäumten politischen Maßnahmen und Förderungen in puncto Fristenregelung. So liege die Hilfe für schwangere Frauen in Österreich in Händen privater Vereine, die vonseiten der Politik jedoch in Stich gelassen worden wären. "Die Fristenregelung wurde zum politischen Erfolg stilisiert ohne konsequente Umsetzung der versprochenen begleitenden positiven Maßnahmen für den Schutz des Lebens. Die Betroffenen sieht niemand mehr", so Hager. Der Staat sei säumig geblieben.
Bei der aktuellen Debatte rund um die Sterbehilfe sei nun die Politik gefordert, umfassende Hilfe zur Verfügung zu stellen, persönliche Assistenz sowie Hospiz- und Palliativmedizin auszubauen und leistbar zu machen. "Wir müssen weiter die Not wahrnehmen, die hinter jedem Suizidgedanken steht, und dieser Not durch Begleitung und Hilfe begegnen", meinte Hager. Zudem sei Selbstbestimmung "in existenziellen Krisen oft eine Illusion".
Quelle: kathpress