Klasnic: Nach VfGH-Urteil Hospiz- und Palliativversorgung stärken
Die Vorsitzende des Dachverbandes Hospiz Österreich, Waltraut Klasnic, hat auf die Aufhebung des Verbots des assistierten Suizids in Österreich durch den Verfassungsgerichtshof mit Bestürzung reagiert. Die Entscheidung sei "schmerzlich", erklärte Klasnic in einer ersten Reaktion am Freitag. Umso wichtiger erachtete sie es nun, die Hospiz- und Palliativversorgung auszubauen.
Als Grundvoraussetzungen dafür nannte Klasnic eine "flächendeckende, wohnortnahe und leistbare Versorgung". Zudem müsse die Regelfinanzierung für die Palliativ- und Hospizbetreuung für Kinder und Erwachsene sichergestellt werden; eine Forderung, die am Freitag auch auf der Tagesordnung des Nationalrats stand, bemerkte die ehemalige Landeshauptfrau der Steiermark.
Nach dem Kippen des Verbots der Hilfeleistung zum Selbstmord durch den VfGH müsse laut der Dachverbandsvorsitzenden nun dringend dafür gesorgt werden, "dass die Bewusstseinsbildung für die Autonomie am Lebensende durch Vorsorgedialog, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, palliative Behandlung und Ablehnung der Verabreichung von Medikamenten und von Behandlungsformen, also von allen bereits bestehenden Möglichkeiten, gestärkt wird".
So wie Menschen zu Beginn des Lebens von anderen Menschen betreut und begleitet würden, brauche es auch am Lebensende eine bestmögliche Begleitung, mahnte Klasnic, die sich u.a. als Opferbeauftragten der österreichischen katholischen Kirche engagiert. "Wir setzen uns in der Hospiz- und Palliativbewegung mit aller Kraft, aller Liebe und allem Fachwissen dafür ein, sterbende Menschen und die ihnen Nahestehenden auch am Lebensende bestmöglich zu begleiten, bis zuletzt", so die Expertin.
Quelle: kathpress