Schönborn: Hl. Josef steht für alle, die nie im Rampenlicht stehen
Die Person des heiligen Josef bzw. das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr des heiligen Josef" stellt Kardinal Christoph Schönborn in seiner dieswöchigen Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" in den Mittelpunkt. Der Nährvater von Jesus stehe stellvertretend für die vielen Menschen, die nie im Rampenlicht der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, dabei aber bei Gott eine unvergleichliche Hauptrolle spielen, so der Wiener Erzbischof.
Im Mittelpunkt der Weihnachtskrippen stünden etwa immer das Jesuskind und Maria, die Mutter. "Und Ochs und Esel dürfen nicht fehlen. Und auch Josef, aber immer ein bisschen am Rand, fast wie eine Nebenfigur", so Schönborn und weiter: "Papst Franziskus mag aber den Heiligen Josef ganz besonders. Ihm liegt es am Herzen, auf die Menschen hinzuweisen, die mehr im Hintergrund bleiben und daher allzu leicht übersehen werden." Deshalb habe Franziskus nun dieses besondere Jahr ausgerufen.
Das sei gerade auch in Corona-Zeiten bedeutsam: "Weil Josef nie im Rampenlicht stand. So wie heute viele Menschen, die in dieser Krise unser Leben gestalten und erhalten, ohne Schlagzeilen zu machen: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Seelsorger und viele andere."
Schönborn zitiert Papst Franziskus: "Der heilige Josef erinnert uns daran, dass alle, die scheinbar in der zweiten Reihe stehen, bei Gott eine unvergleichliche Hauptrolle spielen. Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung."
Papst Franziskus hat am 8. Dezember ein "Jahr des heiligen Josef" ausgerufen. Das Datum ist bewusst gewählt: Vor genau 150 Jahren wurde Josef nämlich zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche. Dazu erklärte ihn der selige Papst Pius IX. mit dem Dekret "Quemadmodum Deus" - unterzeichnet am 8. Dezember 1870.
Quelle: kathpress