Diözese Feldkirch: Budgetärer Rückgang geringer als befürchtet
Die Corona-Pandemie geht auch an der Diözese Feldkirch nicht spurlos vorüber. "Dank der Treue der Kirchenbeitragszahler/innen steht diese 2020 aber stärker da, als es noch im Frühjahr den Anschein hatte", teilte die Finanzkammer jetzt via der Diözesan-Website mit. Laut deren Direktor Andreas Weber habe man im Frühjahr noch ein Worst-Case-Szenario von 4 Millionen Euro an Budgeteinbußen befürchtet, da außer der einbrechenden Wirtschaft auch mit einem starken Rückgang der Kirchenbeiträge zu rechnen gewesen sei. Gekommen sei es nun anders. "Wir rechnen aktuell mit Einbußen von 500.000 Euro", so der Finanzkammerdirektor. Weber dankte den Vorarlberger Katholiken für die hohe Zahlungsmoral.
"Das letzte Quartal wird jetzt aber noch entscheidend werden, da in dieser Periode ein großer Teil der Solidaritätsbeiträge eingezahlt wird", räumte der Experte ein. Aufgrund des zweiten Lockdowns sei noch unbekannt, wie hoch diese Einzahlungen ausfallen werden.
Der Kirchenbeitrag war im Budget 2020 der Diözese Feldkirch mit 26,5 Millionen Euro veranschlagt, das sind fast 90 Prozent der gesamten Mittel. Den ersten Lockdown im Frühjahr hätten die kirchlichen Einrichtungen Dank großflächigem Urlaubsabbau und der kurzfristigen Verschiebung von Sanierungen kirchlicher Bauten finanziell gut überstehen können, so Weber. Die Diözese bot - wie andere Ortskirchen auch - wirtschaftlich von der Pandemie getroffenen Personen an, den Kirchenbeitrag zu stunden oder gewährte Nachlässe.
Nicht zuerst bei der Kirche sparen
Das sei von vielen Menschen auch genützt worden, die Zahlungsmoral dennoch hoch gewesen. Die Erklärung des Finanzkammerdirektors: Die Kirche biete den Menschen gerade in der Krise Schutz und Sicherheit. "Und so war Kirche nicht das Erste, was die Leute einsparen wollten. Das war ein wichtiges und wohltuendes Signal für uns", resümierte Weber.
Wie sich das kommende Jahr 2021 entwickeln wird, könne freilich noch nicht vorausgesagt werden. Hier gelte es die ersten Monate abzuwarten. "Je nach Verlauf des Kirchenbeitrags müssen wir gegebenenfalls den Gürtel noch enger schnallen", sagte Weber. "Wir haben die Abteilungsleiter bereits informiert, dass jeder Bereich mit einem Einschnitt von 5 Prozent rechnen soll." In manchen Bereichen falle dies leichter, da beispielsweise keine Veranstaltungen stattfinden oder keine Dienstreisen absolviert werden können. Auch das eine oder andere Projekt werde verschoben werden müssen. Laut Weber können, "wenn sich der Kirchenbeitrag positiv entwickelt, aber auch einige Projekte wieder gestartet werden".
Quelle: kathpress