"Jugend eine Welt": Ehrenamtliche im virtuellen Auslandseinsatz
Die internationalen Freiwilligeneinsätze sind seit dem Ausbruch der Corona-Krise im März abgebrochen und im "Lockdown". Aktuell heiße es, "so weit wie möglich die Wiederaufnahme vorzubereiten", wie "Jugend eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer in einer Aussendung am Donnerstag anlässlich des "Welttags des Ehrenamtes" am 5. Dezember erklärte. Das Hilfswerk bietet für die zurückgeholten Volontäre aktuell Alternativen an, wie den "Remote-Einsatz", bei dem die Freiwilligen bei ihren Projektpartnern online mitarbeiten - jedoch aus dem Homeoffice. Spätestens im Sommer 2021 sollen erste Freiwillige aber wieder ausreisen können, so Heiserer.
Im Frühjahr mussten aufgrund der Corona-Pandemie sowohl alle jungen Volontäre des Vereins "Volontariat bewegt" als auch alle Experten von "Senior Experts Austria" - dem Entsendeprogramm von "Jugend eine Welt" für Erwachsene - zurückgeholt werden. Die 30 jungen Freiwilligen absolvierten nach ihrer Rückkehr ihre verbliebene Einsatzzeit in sozialen Einrichtungen in Österreich. Viele der Freiwilligen blieben aber weiterhin im virtuellen Kontakt mit ihren Projektpartnern im Globalen Süden, so "Jugend eine Welt".
Die "Senior Experts", die ihr Fachwissen weltweit in gemeinnützigen Organisationen und Kleinbetrieben einbringen, betätigen sich aktuell aus dem Homeoffice heraus. "Es funktioniert gut, ich sehe meine PartnerInnen vor Ort praktisch täglich via Zoom und WhatsApp", so etwa Brigitte Sachs-Schaffer. Die selbstständige Organisations- und Unternehmensberaterin aus Wien ist ehrenamtliche Geschäftsführerin eines Social-Enterprise-Projektes im südafrikanischen Kapstadt. Coronabedingt managt die "Senior Expertin" die Gastronomieschule "COOKtastic Hospitality Hub" für benachteiligte junge Menschen aus den Townships derzeit aus ihrem Wiener Homeoffice.
Als Vorteil der Online-Arbeit bezeichnete es Sachs-Schaffer, dass man Geld spare und auch unabhängig von Corona weiterarbeiten könne. Eine solcher "Hybrid-Einsatz" sei auch in Zukunft für "Senior Experts" geplant, meldete "Jugend eine Welt". So könnten etwa Vor- und Nachbearbeitung online abgewickelt werden, dazwischen wären die Experten vor Ort. Derzeit läuft in Österreich ein Online-Einführungsseminar mit zehn an einem Senior-Experts-Einsatz Interessierten.
Vorbereitungskurs für junge Erwachsene
Der Vorbereitungskurs für die Teilnehmer am Volontariat für junge Erwachsene sei ebenfalls bereits angelaufen, informierte Heiserer. Trotz Lockdown, Corona-Maßnahmen und Online-Phasen sei das Interesse und Engagement der Teilnehmenden ungebrochen.
Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr von Volontären haben aber nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch die Projektpartner des Hilfswerks in Afrika, Asien und Lateinamerika, so "Jugend eine Welt" und "Volontariat bewegt". Für diese bedeute die Mitarbeit der österreichischen Freiwilligen eine große Unterstützung, meinte etwa Madre Narciza Pazmino, Leiterin der "Don Bosco Herberge" für Straßenkinder in Ambato, Ecuador. "Die Kinder und Jugendlichen warten immer auf die freundschaftliche Hand dieser jungen Menschen, die uns eine Zeit ihres Lebens und neue Zukunftsperspektiven schenken", versicherte Pazmino.
(Infos: www.jugendeinewelt.at)
Quelle: kathpress