Bischof Elbs: Advent soll "Zeit des wachsamen Herzens" sein
Der Advent soll eine "Zeit des wachsamen Herzens" sein. Das hat der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs am ersten Adventsonntag in einem vom ORF Radio Vorarlberg übertragenen Gottesdienst betont. Dabei helfen könne die bewusste Entscheidung für den Blick auf die Mitmenschen und das Offensein für die Begegnung mit Gott. Wesentlich sei aber auch die Entscheidung für die Zukunft und die Zuversicht - gerade in einer Zeit, die etwa angesichts der Corona-Krise für manche Menschen "mit viel Dunkel und großer Belastung verbunden ist", sagte Elbs in seiner Predigt im Feldkircher Nikolausdom.
Zuversicht dürfe freilich nicht mit einem naiven Glauben gleichgesetzt werden, wonach alles schon irgendwie gut werden wird, hielt der Bischof fest: "Wer zuversichtlich ist, nimmt die Probleme der Gegenwart ernst, kann aber zugleich hoffnungsfroh in die Zukunft blicken. Zuversicht lähmt nicht, sondern motiviert und bewegt. Es ist die Gewissheit: Gott ist mit mir."
Der Advent sei von seiner religiösen Bedeutung her als Vorbereitungszeit auf Weihnachten eine "Zeit des Wachens, des Wartens und des Hoffens", erinnerte der Bischof. In Coronazeiten hätten diese Begriffe augenscheinlich noch an Bedeutung gewonnen. So habe das Warten auf die Zulassung eines Impfstoffs und auf das Ende des Lockdown "beinah religiöse Züge angenommen", meinte Elbs. Nach Monaten des Abstandhaltens "ist unsere Sehnsucht nach Trost, Nähe und Normalität groß".
Auf diese Weise führe die aktuelle Situation des Lockdowns auch gedanklich mitten in den Advent hinein, fügte der Bischof hinzu. Das Warten auf Heil und Heilung, und das Erhoffen einer guten Zukunft seien "Urthemen des Advent", so Elbs: "Der adventliche Mensch ist jemand, der zur Besinnung kommt, der warten kann und dabei mit Gott und den großen Fragen des Lebens in Berührung bleibt. Der adventliche Mensch ist jemand, der das Leben nicht verschläft, sondern wachsam ist für die Ankunft Gottes im Leben."
Quelle: kathpress