"Jugend Eine Welt" ruft zum Kauf von fairen Geschenken auf
Während in Österreich am Freitag der "Black Friday" mit Rabatten wirbt, ruft das Hilfswerk "Jugend Eine Welt" Konsumenten dazu auf, beim Einkauf von Geschenken oder Schoko-Nikoläusen auf das Fairtrade-Gütesiegel und Nachhaltigkeit zu achten. Unter dem Motto "ander(e)s Schenken in dieser ungewöhnlichen Weihnachtszeit" ermutigt die Jugendorganisation in einer Aussendung am Donnerstag dazu, "Freude zu schenken und gleichzeitig Gutes zu tun". So könne man im Onlineshop des Hilfswerks (shop.jugendeinewelt.at) etwa Hilfspakete für armutsbetroffene Kinder erwerben und damit u.a. Kindern eine tägliche warme Mahlzeit finanzieren.
"Wir möchten gerade jetzt niemanden im Stich lassen müssen", betonte Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. In Krisengebieten wie dem Nahen Osten, wo die Menschen nicht nur mit der Pandemie zu kämpfen hätten, "zählen kleine Weihnachtsfreuden doppelt", so Heiserer. Auch, wenn der Beginn der Adventszeit in Österreich wegen geschlossener Geschäfte, "social distancing" und abgesagter Christkindl-Märkte heuer "alles andere als gewöhnlich" sei, heiße es, "Weihnachtswünsche" von "Jugend Eine Welt"-Projektpartnern aus aller Welt zu erfüllen.
Die Folgen der Corona-Pandemie würden Kinder und Jugendliche besonders treffen, es seien daher oft einfache Wünsche - wie jener nach einer täglichen warmen Mahlzeit - die es nun zu erfüllen gelte, so Heiserer. Für jedes erworbene Hilfspaket erhält man eine Dankesurkunde von "Jugend eine Welt". Im Onlineshop kann man u.a. auch Weiß- und Rotweine vom Weingut Cremisan der Salesianer Don Boscos im Heiligen Land bestellen, mit dessen Verkaufserlös Schulen und Ausbildungszentren in Bethlehem unterstützt werden.
Schoko-Nikolo-Check
Kurz vor dem Nikolaus-Tag (6. Dezember) verweist die Jugendorganisation auch auf den "Schoko-Nikolo-Check", durchgeführt von Global 2000 und der entwicklungspolitischen Organisation Südwind. Laut dem Test haben speziell die EZA-Nikoläuse die sozialen und ökologischen Kriterien erfüllt, im Gegensatz zu vielen Nikoläusen namhafter Hersteller, so das Hilfswerk.
"Jugend Eine Welt" setzt sich als eine der Trägerorganisationen von "Fairtrade Österreich" auch für die Förderung des fairen Handels, Umweltschutz und gegen missbräuchliche Kinderarbeit ein. Die Auswirkungen von COVID-19 würden jedoch dazu beitragen, dass viele Kakao-Produzenten weiterhin Kinderarbeiter einsetzen, informierte das Hilfswerk. Laut einer aktuellen Studie von der Universität Chicago, arbeiten allein in Ghana und der Elfenbeinküste knapp 1,5 Millionen Kinder in der Kakao-Industrie.
"Fairer Handel muss zur Norm werden, nicht die Ausnahme bleiben, um dagegen vorzugehen", kommentierte Dario Soto Abril, der CEO von "Fairtrade International", diese katastrophalen Zustände in der Branche. Abril informierte gemeinsam mit einer Delegation von "Fairtrade International" diese Woche Papst Franziskus über die Arbeit von Fairtrade und deren globalen Strategien.
Bis heute wird Fairtrade von zahlreichen kirchlichen Organisationen weltweit mitgetragen. "Fairtrade Österreich" wird von wichtigen Playern der Zivilgesellschaft unterstützt - darunter viele kirchliche wie die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, die Caritas, die Katholische Frauenbewegung, die Katholische Jugend oder "Horizont3000". Den Vorsitz im Vorstand des Gütesiegel-Vereins hat seit 2007 Pfarrer Helmut Schüller, ehemals Caritas-Präsident und Generalvikar der Erzdiözese Wien, inne.
Quelle: kathpress