Motive aus Österreich zieren vatikanische Weihnachts-Briefmarken
Die oberösterreichische Wallfahrtskirche Christkindl und das "Friedenslicht von Bethlehem" sind heuer auf den traditionellen Weihnachts-Briefmarken aus dem Vatikan abgebildet. Eines der beiden Motive der Postwertzeichen zeigt Papst Franziskus vor dem Petersdom mit der Friedenslichtlampe in Händen, das andere das Jesuskind aus der Krippe der Basilika von Steyr-Christlindl mit der Fassade der Wallfahrtskirche im Hintergrund. Das vatikanische Amt für Philatelie hat für die Weihnachtsmarken mit der Österreichischen Post zusammengearbeitet, wie die Botschafterin der Republik Österreich beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg, Radio Vatikan und dem Portal "Vatican News" (Freitag) sagte.
Entstanden sei der Gedanke für die Aktion bei einem Besuch im Weihnachtspostamt Christkindl, schilderte Honsowitz-Friessnigg, die in der Frage der Motivwahl eine Mittlerrolle zwischen Vatikan und Österreich spielte. "Die Idee war, dass die Briefmarke eine Friedensbotschaft enthält, die durch das Friedenslicht und die Weitergabe des Lichtes in Österreich und über Österreich hinaus auch in die europäischen Nachbarländer weitergetragen wird."
Die Briefmarken-Motive verbinden so auch zwei große österreichische Weihnachtstraditionen. Im Postamt von Christkindl, einem Ortsteil von Steyr, werden seit Jahrzehnten in der Vorweihnachtszeit Briefsendungen mit Weihnachtsmarke und Sonderstempel in alle Welt versendet. An die zwei Millionen Poststücke waren es im vergangenen Jahr. Außerdem kommen Briefe, die Kinder aus aller Welt an das Christkind schicken, zum Postamt Christkindl und werden von hier aus auch standardisiert beantwortet.
Mit dem Motiv des "Friedenslichts von Bethlehem" ehrt der Vatikan einen vom ORF-Landesstudio Oberösterreich ausgehenden Weihnachtsbrauch, der sich in den vergangenen 35 Jahren in Europa und auch zahlreichen Ländern auf anderen Kontinenten ausgebreitet hat.
Jedes Jahr seit 1986 reist ein Kind aus Österreich, begleitet von einer ganzen Delegation, Ende November ins Heilige Land, entzündet in der Geburtsgrotte von Bethlehem das "Friedenslicht" und bringt es als Friedenszeichen nach Österreich. Über Feuerwehren, Rotes Kreuz, Samariterbund, Pfadfinder, sowie Pfarren und private Organisationen wird das Licht verbreitet und kann so am Heiligen Abend in vielen Haushalten leuchten.
Von Österreich aus wird das "Friedenslicht" auch international verteilt. Auch die Päpste Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus haben das "Friedenslicht von Bethlehem" bereits aus den Händen der jeweiligen "Friedenslicht"-Kinder empfangen, zuletzt war das 2015 der Fall.
Wegen der Corona-Reisesperre konnte dieses Jahr kein Kind aus Österreich ins Heilige Land reisen, um das Friedenslicht in Bethlehem zu entzünden. Doch man wusste sich zu helfen. "Es ist sehr schön, dass in diesem Jahr ein christliches Mädchen aus Bethlehem das Friedenslicht für uns entzündet hat", sagte Botschafterin Honsowitz-Friessnigg zu Radio Vatikan.
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und ORF-Landesdirektor Kurt Rammerstorfer haben das von der neunjährigen Maria Khoury entzündete "Friedenslicht" am vergangenen Montag in Linz in Empfang genommen. Für den 12. Dezember ist im Salzburger Dom die traditionelle Weitergabe des Lichts im Rahmen einer ökumenischen Feier geplant. Pfadfinder werden das Licht dann auch international verteilen. (Vatikanisches Philatelie-Amt: www.ufn.va)
Quelle: kathpress