Landau setzt auf "Grundwasserspiegel der Solidarität"
"Nächstenliebe geht nicht in den Lockdown": Diese seine bereits zum "Welttag der Armen" formulierte Solidaritätsbotschaft zur Corona-Krise hat Caritas-Präsident Michael Landau in der Gesprächsreihe "Was zählt" der "Kleinen Zeitung" bekräftigt. Im Gespräch mit Peter Pelinka sprach er über die Folgen der Pandemie und was ihn dennoch bei deren Bewältigung zuversichtlich stimmt. Dies sei vor allem der "gute Grundwasserspiegel der Solidarität und Nächstenliebe", den er in Österreich spüre, so Landau. Hinsichtlich der politischen Debatte in der Krise riet er, "niemandem den guten Willen abzusprechen". Ob Entscheidungen richtig gewesen sind, werde man erst im Nachhinein beurteilen können. Jedenfalls zeige sich derzeit, was ein funktionierender Sozialstaat wert ist.
Dennoch sei die Caritas in dieser Krisenzeit enorm gefordert, wies deren Präsident hin. "Zu uns kommen jetzt Menschen, die nie in ihrem Leben gedacht hätten, dass sie eines Tages die Unterstützung der Caritas in Anspruch nehmen müssen." Besonders betroffen seien Alleinerzieherinnen, Mindestpensionisten und kinderreiche Familien. "Wir müssen einen sozialen Lockdown vermeiden", appellierte Landau und wiederholte damit seine für die Coronakrise geprägte Parole. Der Caritas-Präsident mahnte dabei aber auch eine grenzüberschreitende Solidarität ein: "Wir werden die Pandemie weltweit besiegen oder gar nicht."
Gefragt, ob er ein "normales" Weihnachtsfest heuer für möglich halte, sagte Landau: "Wir werden vielleicht von mancher Gewohnheit Abschied nehmen müssen und uns darauf zurückbesinnen, dass der Kern des Fests nicht darin besteht, dass wir von Geschäft zu Geschäft hasten."
Quelle: kathpress