Zweiter Lockdown: Caritas sucht 50 Laptops für Lerncafes
Die Caritas der Erzdiözese Wien hat einen Spendenaufruf gestartet und sucht dringend 50 Laptops für die Kinder in den Lerncafés, die nun wieder auf Ferncafés umgestellt werden mussten. Vielfach können die Eltern bei den Aufgaben nicht unterstützen, oft gibt es nicht genügend Platz in der Wohnung und für digitales Lernen fehlen oft die technischen Voraussetzungen wie Tablets oder Laptops, berichtete in diesem Zusammenhang die Zeitung "Heute" am Montag.
Die Schüler mussten bereits im ersten Lockdown von einem Tag auf den anderen damit beginnen, Schulstoff selbstständig zu erarbeiten und zu vertiefen und Arbeitsaufträge zu erfüllen. "Für viele ein Ding der Unmöglichkeit, sie sind schlicht überfordert", warnt die Caritas. Besonders jetzt sei es deshalb wichtig darauf zu achten, dass kein Kind durch Distance Learning verloren geht.
"Geringe Bildung war schon vor der Pandemie das Armutsrisiko Nummer 1. Wir sehen in unseren Lerncafés: Durch die Krise droht die Bildungsschere weiter aufzugehen - gerade Kinderarmut könnte jetzt steigen und die betroffenen Familien und Kinder drohen nun doppelt abgehängt zu werden", schlägt Klaus Schwertner, Geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Alarm. "Nicht nur die Politik, wir alle sind im Kampf gegen Corona extrem gefordert, den Zusammenhalt in Österreich zu stärken. Wir müssen alte Menschen schützen, weil sie dem Virus in besonderer Weise ausgesetzt sind. Und wir müssen unsere Kinder schützen, damit ihnen ihre Bildungschancen nicht genommen werden".
In den bundesweit 54 Lerncafés werden Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 15 Jahren beim Lernen, bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung für Schularbeiten kostenlos unterstützt. 95 Prozent der begünstigten Projekteilnehmenden hatten Migrationshintergrund; im abgelaufenen Schuljahr haben 96 Prozent aller lernmäßig Betreuten die jeweilige Schulstufe positiv abgeschlossen.
Quelle: kathpress