Christen in Österreich "teilen Schmerz und Trauer der Armenier"
Die Christen in Österreich teilen den Schmerz und die Trauer der Armenier im Hinblick auf Berg-Karabach. Das betonte der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) in einer am Donnerstag veröffentlichen Erklärung. Wörtlich heißt es in der Erklärung: "Die Christen in Österreich sind dankbar, dass in der Auseinandersetzung um Berg-Karabach (Artsach) die Waffen schweigen. Aber sie beklagen das Leid der Zivilbevölkerung, die wie in allen neuzeitlichen Kriegen am meisten betroffen ist. Sie fühlen mit den armenischen christlichen Geschwistern den Schmerz und die Trauer." Der ÖRKÖ-Vorstand zeigt auch Verständnis für die großen aktuellen Sorgen des armenischen Volkes "gerade auf dem Hintergrund des Völkermords ab 1915 in den letzten Jahren des Osmanischen Reiches".
Die Kirchen in Österreich würden um Versöhnung beten, damit "in Zukunft Armenier und Aserbaidschaner in Frieden nebeneinander und miteinander leben können". Man hoffe zudem, so der ÖRKÖ-Vorstand, "dass die Vertriebenen wieder in ihre Wohngebiete zurückkehren können".
In Berg-Karabach gehe es nicht um einen Konflikt der Religionen, sondern um eine Auseinandersetzung, die ethnische Wurzeln hat, aber auch von verschiedenen Mächten aus geopolitischen Erwägungen angeheizt wird, heißt es in der Erklärung weiter. Der ÖRKÖ-Vorstand schließt sich zudem der Erklärung des Weltkirchenrats an, in dem energisch die Respektierung der Heiligen Stätten und des kulturellen Erbes von Berg-Karabach/Artsach eingefordert wird, aber auch die Beteiligung der internationalen Gemeinschaft, damit alle Flüchtlinge und Vertriebenen in Sicherheit und Würde zurückkehren können.
Der ÖRKÖ unterstützt aber auch die Hilfsaktion "#gibHoffnung" der Salzburger Armenologin Jasmin Dum-Tragut. Der Fokus dieser Hilfsaktion liegt auf der Diözese Tavusch im Osten Armeniens, in unmittelbarer Nähe zum Kriegsgebiet in Berg-Karabach. Ziel der Aktion ist es, Flüchtlingsfamilien und Familien von gefallenen armenischen Soldaten mit Nahrungsmittelpaketen, Kleidung, der Finanzierung von Notunterkünften und Heizmaterial für den anstehenden Winter zu helfen.
(Infos: www.oekumene.at)
Quelle: kathpress