Caritas: Kinder brauchen trotz Corona Zugang zu Bildung
Anlässlich des Weltkindertages (20. November) hat Caritas-Auslandshilfechef Andreas Knapp vor den Auswirkungen der weltweiten Pandemie die Kinder gewarnt. "Kindern, die in Armut leben, drohen lebenslange negative Folgen. Kinder brauchen Zugang zu Bildung, Schutz vor Gewalt und Ausbeutung und ausreichend Gesundheitsversorgung", so Knapp am Donnerstag in einer Aussendung. Das Recht auf Bildung sei als Kinderrecht im Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention verankert, dieses Recht ziele auf die Chancengleichheit für alle Kinder ab und schreite durch die Pandemie vor allem international in die Ferne, denn zum ersten Mal in der Geschichte werde die Bildung einer ganzen Generation unterbrochen.
Trotz Krisen und Katastrophen müsse Lernen aber lebendig gehalten werden. "Regierungen und Geldgeber sind aufgefordert, eine gemeinsame, weltweite Covid19-Bildungsoffensive zu beschließen und umzusetzen. Ein Plan der sicherstellt, dass von Armut betroffene Kinder und vor allem Mädchen sicher in die Schulen zurückkehren können", forderte Knapp. Auch Papst Franziskus habe sich wiederholt für einen weltweiten Bildungspakt ausgesprochen, erinnerte der Caritas-Auslandshilfechef.
Zukunftschancen verschlechtern sich
Die Caritas befürchtet, dass die langfristigen negativen Auswirkungen von Covid-19 vor allem Kinder aus den ärmsten Ländern betreffen werden. Laut aktuellsten Zahlen der UNICEF wird damit gerechnet, dass ca. 150 Millionen Kindern zusätzlich keinen Zugang zu Ernährung, Wasser, Hygiene, Wohnen oder Bildung haben. "Nicht lernen zu können, nicht in die Schule zu gehen hat vor allem für Kinder, die unter den schwierigsten Bedingungen aufwachsen, die fatalsten Folgen", so Knapp: "Ein Schulbesuch bedeutet für Kinder, das Hinauskommen aus belastenden oder gewalttätigen Familiensituationen, Bildung bedeutet Tagesstruktur, aber auch Gesundheitsvorsorge, Sexualaufklärung und damit auch Familienplanung. Ein Schulbesuch bedeutet für Mädchen, dass sie nicht jung verheiratet werden. Die Gefahr, dass viele Mädchen nach der Pandemie nicht mehr zur Schule zurückkommen ist alarmierend."
Um das Recht auf Bildung für Kinder auf der Flucht zu wahren, hat die Caritas 2015 das regionale, ganzheitliche Bildungsprogramm RHEP (Regional Holistic Education Programme) ins Leben gerufen. RHEP bietet jährlich knapp 3.500 syrischen Kinder sowie besonders von Armut betroffenen Kindern in Jordanien und dem Libanon Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung - seit 2018 auch direkt in Syrien.
(Weitere Informationen: www.caritas.at/kinder)
Quelle: kathpress