Kardinal Schönborn ruft zu Solidarität mit verfolgten Christen auf
Zur Solidarität und zum Gebet für all jene Menschen, die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt bzw. diskriminiert werden, hat Kardinal Christoph Schönborn aufgerufen. "Ganz besonders wollen wir unserer Schwestern und Brüder im christlichen Glauben gedenken", so der Wiener Erzbischof wörtlich. Er stand am Mittwoch der live via Radio und Internet übertragenen 12-Uhr-Messe im Wiener Stephansdom vor und verwies auf die an diesem Tag stattfindende Initiative des "Red Wednesday".
Mit dem internationalen Aktionstag, den es seit 2015 gibt, möchte das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" auf das Schicksal von Millionen verfolgter, unterdrückter und bedrohter Christen weltweit aufmerksam machen. So erstrahlen in Österreich am Mittwochabend mehr als 50 Kirchen, Stifte, Klöster und Monumente, darunter das Parlament in Wien und einige bekannte Stifte wie Admont in der Steiermark und Geras in Niederösterreich, blutrot. Weltweit beteiligen sich tausende Kathedralen, Kirchen und öffentliche Gebäude an der Aktion.
Das Parlament in der Hofburg nimmt erstmals an dem Aktionstag teil. Millionen Christen seien weltweit von Bedrohung, Diskriminierung und Verfolgung betroffen, betonte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am Mittwoch. Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen und zur Bewusstseinsbildung im Kampf gegen Christenverfolgung beizutragen, erklärte Sobotka: "Es ist absolut inakzeptabel, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens zu Opfern von Gewalt und Unterdrückung werden."
Laut "Kirche in Not" sind mehr als 260 Millionen Christen weltweit aktuell von Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt aufgrund ihres Glaubens betroffen. In 60 Staaten werden Menschen in ihrer Religionsausübung behindert und in 14 davon kommt es zu schweren Verletzungen der Religionsfreiheit.
Ursprünglich hätte am Mittwoch im Rahmen der Abendmesse im Stephansdom besonders für verfolgte Christen gebetet werden sollen. Aufgrund der geltenden Covid-19-Bestimmungen war dies aber nicht möglich. Deshalb brachte Kardinal Schönborn das Anliegen in die Mittagsmesse ein.
Messübertragungen aus dem Stephansdom
Die 12-Uhr-Messe im Wiener Stephansdom wird seit Dienstag und zumindest für die Dauer des Lockdowns wieder via Livestream (Info: www.erzdioezese-wien.at) und den Wiener Diözesansender "radio klassik Stephansdom" (www.radioklassik.at) übertragen. Nach dem ersten Lockdown im Frühling wurde vonseiten des Stephansdoms in eine neue Videoanlage investiert. Es ist nunmehr möglich, mit modernster Technik Video- bzw. Fernsehübertragungen aus dem Stephansdom zu senden.
Wie schon während der ersten Phase des Lockdowns wird in der Regel Dompfarrer Toni Faber die Mittagsmessen zelebrieren. "Ich bin dankbar, dass wir mit der Technik die Menschen in diesen speziellen Zeiten erreichen können. Wir feiern - verbunden über Radio und Internet - gemeinsam im Stephansdom Eucharistie", so Faber.
"radio klassik Stephansdom" ist online über www.radioklassik.at abrufbar. Der Klassiksender der Erzdiözese Wien sendet seit 1998 im Großraum Wien auf 107,3 MHz und ist österreichweit auf DAB+ sowie in zahlreichen Kabelnetzen vertreten und in Graz auf 94,2 MHz zu empfangen.
Quelle: kathpress