Weltkindertag: Hilfswerke fordern mehr Schutz von Kinderrechten
Die Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" fordert Finanzbranche und Investoren auf Kinderrechte zu stärken und keine Firmen mehr zu unterstützen, die Kinder für sich arbeiten lassen. Kinder benötigten mehr Schutz vor Ausbeutung, Anleger sollten daher nach ethischen Kriterien investieren, so die Hilfsorganisation anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte (Weltkindertag) am 20. November in einer Aussendung am Mittwoch. Unter dem Motto "Kinderrechte wollen Wurzeln" appellierte die Katholische Jungschar dazu, die ökologischen Kinderrechte zu wahren. Kindeswohl und Umweltschutz seien "untrennbar miteinander verbunden", so die Jungschar, die am Freitag zu einem virtuellen Kinderrechte-Flashmob aufruft.
"Die Grenzen zwischen zumutbaren familiären Hilfstätigkeiten und tatsächlich schädlicher Arbeit sind fließend, oft genug tritt sie lokal gut versteckt auf", meinte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. So gebe es zwar in vielen Fabriken internationaler Modeketten offiziell keine Kinderarbeit, zugleich werde aber Arbeit an weibliche Heimarbeiter "auslagert", dabei müssten Kinder weit über ein kindgerechtes Maß hinaus mithelfen.
Weltweit sollen aktuell rund 150 Millionen Mädchen und Burschen im Alter zwischen 5 und 17 Jahren von Kinderarbeit oder Ausbeutung betroffen sein. Dies widerspreche der seit 21 Jahren bestehenden UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Konsumenten sollten daher möglichst Produkte aus fairem Handel kaufen, andererseits brauche es nach ethischen Werten agierende Anleger im Finanzbereich, so "Jugend eine Welt". Hilfe könnte hier der neue Themenpartner von "Jugend eine Welt Hilfe" bieten, die Fonds-Nachhaltigkeits-Vergleichsplattform "Cleanvest".
Laut "Cleanvest" beinhalten 70 Prozent der analysierten Fonds Kinderarbeit. Unter den "Top 10 Branchen, in denen Kinderarbeit vorkommt", rangiert die Kobalt-Lieferkette an der Spitze, gefolgt von Landwirtschaft - wie Kaffee- und Kakaoplantagen und Minen. Nach Angaben der UNICEF gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten im Kampf gegen Kinderarbeit zwar weltweit einige Erfolge, als Folge der Corona-Pandemie könnte die Kinderarbeit aber wieder steigen.
Jungschar: Recht auf intakte Umwelt
"Kinder haben das Recht, in einer gesunden und intakten Umwelt aufzuwachsen, in der ein gutes Leben für alle möglich ist", erklärte Andreas Winterle vom Bildungsreferat der Katholischen Jungschar der Diözese Innsbruck. Dazu gehören etwa gesunde Nahrung, saubere Luft, angemessene Lebensgrundlagen und Klimaschutz. Vonseiten der Bundesregierung fordert die Jungschar daher, "die nachhaltige Bewältigung und den Aufbau nach Covid 19 sicherzustellen und Schritte zu setzen um zukünftige Pandemien und Krisen zu vermeiden."
Am Tag der Kinderrechte lädt die Katholische Jungschar zu einem Online-Tanz-Flashmob, um "singend und tanzend öffentlichkeitswirksam auf das Thema 'ökologische Kinderrechte' aufmerksam zu machen". Zudem haben Jungschargruppen österreichweit bereits sichtbare Zeichen gesetzt und Blumen, Bäume und Sträucher gepflanzt. An der Aktion hat sich u.a. der Grazer Bischofs Wilhelm Krautwaschl beteiligt, der im Bischofsgarten einen "Kinderrechtebaum" pflanzte.
(Infos: www.cleanvest.org; www.jugendeinewelt.at; www.jungschar.at)
Quelle: kathpress