Grazer Ordensspitäler: Optimismus trotz grenzwertiger Belastung
Auch wenn die Corona-Pandemie Ordensspitäler an die Grenzen der Belastbarkeit bringt, gibt es Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation: Das haben der Geschäftsführer der Elisabethinen Graz, Christian Lagger, und der Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Graz, Oliver Szmej, betont. "Wir werden sie als Gesellschaft und auch im Gesundheitswesen meistern", zeigte sich Szmej in einem Videointerview auf dem YouTube-Kanal der Ordensgemeinschaften Österreich überzeugt. Aktuell herrsche aber trotz Hoffnung eine "Grenzwertigkeit" vor, denn es bestehe die Gefahr, dass das Gesundheitsweisen, vor allem im Bereich der Bettenkapazitäten und der Personalauslastung, in eine grenzwertige Situation komme, so die beiden Direktoren der Grazer Ordensspitäler.
Die Barmherzigen Brüder haben im neuen Gebäudetrakt in Graz (Marschallgasse) eine neue Covid-19-Isolierstation mit bis zu 32 Betten eröffnet, die Elisabethinen sind eines der am stärksten versorgenden Häuser in Graz, aktuell betreut man dort um die 40 Patienten. Diese bedeute aber auch, dass OP-Tätigkeiten reduziert werden müssten, um Pflegepersonal für die Versorgung von Covid-19-Patienten freizuhaben, informierten die Direktoren.
"So wie die Pandemie sich weiterentwickelt, stehen die nächsten Pläne an, weitere Stationen aufzumachen und damit andere Bereiche schließen zu müssen", warnte Szmej. In einem nächsten Schritt könne dies bedeuten, nicht dringend notwendige Bereiche, wie Operationen, absetzen zu müssen.
Als positiv bewerteten beide Direktoren die außergewöhnliche Zusammenarbeit und Bereitschaft der gesamten Teams während der Corona-Krise: "Wenn diese Pandemie etwas verstärkt hat, dann, dass die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinaus massiv gepflegt wurde", so Lagger.
Seelsorge im Social Distancing
Besonders hart von der Corona-Pandemie und dem "Social Distancing" betroffen sei die Seelsorge. "Jemanden zu berühren, jemandem zu zeigen, dass man da ist, hat etwas mit Nähe zu tun und das zeichnet natürlich insbesondere die Seelsorge in Ordenskrankenhäusern aus", meinte Szmej. Diese Nähe nicht geben zu können, bedeute für die Seelsorger, diese mit noch intensiveren Gesprächen zu kompensieren. Ziel sei, die Patienten merken zu lassen, "dass sie sich als Ganzes, auch mit ihrer Seele, wohl und geborgen fühlen können".
(Link zum Video: https://youtu.be/GM8Hve3I_-U)
Quelle: kathpress