Salzburg: Lackner ruft zur Hilfe für armenische Kriegsopfer auf
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat zur Hilfe für die Kriegsopfer in Armenien aufgerufen. Auch wenn es in Österreich vor allem in Zusammenhang mit der Covid-Pandemie immer mehr Not gebe, "dürfen wir die Not anderswo nicht übersehen", so Lackner gegenüber "Kathpress". Der Erzbischof unterstützt in diesem Zusammenhang die Hilfsaktion "#gibHoffnung" der Salzburger Armenologin Jasmin Dum-Tragut. Der Fokus der Hilfsaktion liegt auf der Diözese Tavusch im Osten Armeniens, in unmittelbarer Nähe zum Kriegsgebiet in Berg-Karabach.
Dum-Tragut möchte möglichst vielen Flüchtlingsfamilien und Familien von gefallenen armenischen Soldaten helfen; mit Nahrungsmittelpaketen, Kleidung, der Finanzierung von Notunterkünften und Heizmaterial für den anstehenden Winter. Für die Kinder möchte Dum-Tragut auch kleine Weihnachtsgeschenke finanzieren.
Erzbischof Lackner bekräftigte die Forderung der österreichischen Bischofskonferenz vom vergangenen Freitag, dass es für Berg-Karabach und seine Bewohner einen "gerechten Frieden" brauche. Ein erster Schritt dazu sei, dass der Waffenstillstand halte "und der Not leidenden Bevölkerung konkret geholfen wird". Für den 17. Dezember ist im Salzburger Dom - so es die Pandemie erlaubt - ein vorweihnachtliches ökumenisches Friedensgebet geplant, dem Erzbischof Lackner und der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan vorstehen werden.
Die Armenier seien ein christliches Volk "praktisch von der ersten Stunde an", erinnerte der Erzbischof daran, dass Armenien der älteste christliche Staat der Welt ist. Leider seien die Armeier aber auch ein "zutiefst leidgeprüftes Volk", so Lackner unter Verweis auf den Genozid an den Armeniern Osmanischen Reich 1915.
"Pro Oriente" solidarisch
An der Hilfsaktion "#gibHoffnung" beteiligt sich auch die Stiftung "Pro Oriente" (Salzburger Sektion). "Pro Oriente"-Präsident Alfons Kloss hat unterdessen dem Wiener armenisch-apostolischen Bischof Tiran Petrosyan in einem persönlichen Schreiben namens der ganzen Stiftung versichert, "dass wir in diesen für das armenische Volk so schmerzlichen Tagen in Gedanken und Gebeten mit Ihnen vereint sind". "Pro Oriente" hoffe mit dem Bischof auf eine "dauerhafte Beendigung der Kämpfe" um Berg-Karabach, auf ein Ende des vielfachen Leidens der Menschen in der Region und auf einen ausgewogenen Frieden.
"Pro Oriente" sei in seiner mehr als 50-jährigen Geschichte mit der armenisch-apostolischen Kirche stets engstens verbunden gewesen, betonte der Präsident der Stiftung, und weiter: "Wir bauen auch in der Zukunft auf enge Zusammenarbeit mit dem Ziel eines gemeinsamen Wirkens der christlichen Kirchen in der Welt von heute. In dieser von so viel Unfrieden, Konflikten und Zerrissenheit geprägten Welt ist dieses gemeinsame Zeugnis wohl wichtiger denn je."
Spenden für die Hilfsaktion "#gibHoffnung" werden dringend erbeten (Spendenkonto: Jasmine Dum-Tragut, #gibHoffnung, IBAN: AT76 3429 0000 0624 0758)
Quelle: kathpress