Hilfswerke fordern Ersatzkinderbetreuung für systemrelevante Berufe
Hilfswerke wie Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz fordern eine Ersatzkinderbetreuung für systemrelevante Berufe angesichts der am Samstag angekündigten Schließung von Pflichtschulen und Kinderbetreuungseinrichtungen. Konkret befürchtet die "Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt" (BAG) - ein Zusammenschluss von Hilfsorganisationen mit Schwerpunkt Pflege und Sozialhilfe - Personalnotstände im Gesundheits- und Sozialbereich als Folge der Schulschließungen, die die Versorgungssicherheit im Gesundheits- und Sozialbereich gefährden könnten.
Erhebliche Teile der Belegschaften hätten Kinder unter 14 Jahren und sähen sich im Falle fehlender Betreuung gezwungen, Sonderbetreuungszeiten in Anspruch zu nehmen. Das würde die durch Quarantänen und Krankenstände "ohnehin schon erheblich angespannte Personalsituation massiv verschärfen", warnte die BAG in einer Aussendung am Samstag.
Dringend erforderlich ist es nun laut BAG, dass Bund und Länder "wenigstens für Eltern in systemrelevanten Berufen" die Betreuung oder den Unterricht für deren Kinder aufrechterhalten oder Ersatzlösungen anbieten. Anderenfalls wäre der Betrieb von mobilen Diensten wie Hauskrankenpflege und Heimhilfe, aber auch von Pflegeheimen und Betreuungseinrichtungen im Behindertenbereich gefährdet. Davon könnten mehrere tausend chronisch kranke, pflegebedürftige und behinderte Menschen betroffen sein, mahnten die Hilfsorganisationen in ihrem gemeinsamen Appell.
Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe forderten daher unisono von Bund und Ländern, "entsprechende Lösungen mit sofortiger Wirkung zu setzen". Laut BAG müssen nun verbindlich die Maßnahmen greifen, die im einschlägigen Gesetz betreffend die Sonderbetreuungszeiten vorgesehen sind, um einen solchen Notstand zu vermeiden.
(Link: www.freiewohlfahrt.at)
Quelle: kathpress