Salzburg: Hilfsaktion "#gibHoffnung" für armenische Kriegsopfer
Bis zu 90.000 Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus der umkämpften Region Berg-Karabach (Artsach) im Kaukasus, mussten in den vergangenen Wochen vor den Kämpfen bzw. den vorrückenden aserbaidschanischen Truppen fliehen. Die Salzburger Armenologin Jasmin Dum-Tragut startet nun gemeinsam mit weiteren Mitstreitern die Hilfsaktion "#gibHoffnung" für Kriegsflüchtlinge und Kriegsopfer aus Berg-Karabach. Unterstützung gibt es u. a. vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der Stiftung Pro Oriente und der Universität Salzburg.
Der Fokus der Hilfe liegt auf der Diözese Tavusch im Osten Armeniens, in unmittelbarer Nähe zum Kriegsgebiet. Dum-Tragut möchte möglichst vielen Flüchtlingsfamilien und Familien von gefallenen armenischen Soldaten helfen; mit Nahrungsmittelpaketen, Kleidung oder der Finanzierung von Notunterkünften. Für die Kinder möchte Dum-Tragut auch kleine Weihnachtsgeschenke finanzieren.
Die Salzburger "Pro Oriente"-Sektion setzt gemeinsam mit Dum-Tragut in den nächsten Wochen einen Themenschwerpunkt "Armenien - Berg-Karabach". Die Armenologin wird dabei von ihren Eindrücken vor Ort während des Krieges berichten sowie die Hintergründe zur Region und zum Konflikt erläutern. Die erste Veranstaltung findet am 18. November (18.30 Uhr) als "Webinar" statt. Dum-Tragut berichtet dabei über "Karabach - Der vergessene Krieg". Im Anschluss an ihren Vortrag ist eine Diskussion vorgesehen. (Anmeldung zum Webinar: E-Mail: jasmine.dum-tragut@sbg.ac.at). Bei einem zweiten "Webinar" eine Woche später, am 25. November (18.30 Uhr), stellt Dum-Tragut die jahrtausendealte christliche Kultur von Artsach vor.
Unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Armenien Ende Oktober hat die Leiterin des Salzburger "Zentrums für die Erforschung des Christlichen Ostens" (ZECO) dieser Tage auch in einem Podcast ausführlich über ihre Eindrücke und den Konflikt berichtet. Der von der ökumenischen Radioagentur "Studio Omega" produzierte Podcasts ist nach wie vor auf www.studio-omega.at, auf https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar.
Am 2. Dezember findet in den Arkaden der Salzburger Katholisch-Theologischen Fakultät ein Flohmarkt mit Kunstgewerbe und anderen "Goodies" aus Armenien zugunsten der Hilfsaktion "#gibHoffnung" statt. Der Flohmarkt wird zusammen mit der Studienrichtungsvertretung Theologie der Universität Salzburg organisiert.
Ebenfalls im Dezember wird im Salzburger Dom ein ökumenisches Gebet für Frieden und Versöhnung mit Erzbischof Franz Lackner und dem Wiener armenisch-apostolischen Bischof (und Patriarchaldelegaten für Mitteleuropa und Skandinavien) Tiran Petrosyan stattfinden. Der genaue Termin steht noch nicht fest.
Dum-Tragut war Ende September für ein Forschungsprojekt nach Armenien geflogen und mitten im Krieg zwischen Aserbaidschan auf der einen Seite und Armenien und Berg-Karabach auf der anderen Seite gelandet. Mehrere Wochen berichtete sie aus Armenien aus erster Hand über den Konflikt und seine Auswirkungen auf die Bevölkerung.
Tavusch, wo Dum-Tragut nun konkret helfen will, ist die nordöstlichste Provinz Armeniens, direkt an Georgien und Aserbaidschan angrenzend. Das armenisch-aserbaidschanische Grenzgebiet zählt seit Jahrzehnten zu den rückständigsten und ärmsten Regionen Armeniens. Grenzkonflikte haben die Bevölkerung veranlasst ihre Dörfer zu verlassen. Die ca. 120.000 Personen umfassende Bevölkerung ist nun mit dem Verlust einer ganzen Generation und dem Zuzug von Tausenden von Flüchtlingen aus Karabach überfordert. Neben anderen Hilfsgütern braucht es vor allem auch Heizmaterial, damit die Menschen in ihren Notunterkünften über den Winter kommen, so Dum-Tragut.
Spenden werden dringend erbeten. Spendenkonto: Jasmine Dum-Tragut, #GibHoffnung, IBAN: AT76 3429 0000 0624 0758.
Quelle: kathpress