Ordensspitäler wichtige Stütze in Covid-Zeiten
Ordensspitäler sind in der gegenwärtigen Pandemie eine wichtige Stütze für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Österreich. So sieht etwa der Covid-Versorgungsplan für Wien vor, dass die gemeinnützigen Wiener Ordensspitäler in die Versorgung von Corona-Patienten eingebunden sind und zusätzlich aushelfen. Demgemäß haben die Ordenskrankenhäuser in den vergangenen Tagen und Wochen ihre Covid-Kapazitäten ausgebaut. So teilte etwa das Krankenhaus Göttlicher Heiland Wien am Mittwoch mit, dass man die Covid-Kapazität auf 45 Normalstations-, acht Intensiv- sowie zehn Covid-Nachsorgebetten erhöht habe. Bereits am Ende September hatte das Krankenhaus als erstes Ordensspital in Wien mit der Versorgung von Covid-Patienten gestartet.
Auch das Franziskus Spital hat dieser Tage eine gesamte Station (zwölf Betten) der Inneren Medizin im Standort Wien-Margareten zur Covid-Station umgerüstet, wie es in einer Aussendung hieß. Patienten, die Corona überstanden haben, werden bereits seit mehreren Wochen an beiden Standorten des Spitals (in Margareten und Wien-Landstraße) versorgt. Diese Versorgung werde erweitert und entlaste die Covid-Schwerpunkt-Spitäler, vor allem die Klinik Favoriten und die Klinik Ottakring. Ein Aufwachraum des Franziskus Spitals wurde zu einer Intensivstation umgerüstet und bietet damit drei zusätzliche Intensivbetten für Covid-Patienten.
Am vergangenen Freitag stieg auch das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien (BHSW) der Vinzenz Gruppe in die stationäre Versorgung von Covid-Patienten ein. Dort stehen eine Normal- und eine Intensivstation dafür zur Verfügung.
Jene Ordensspitäler, die nicht direkt Covid-Patienten aufnehmen, sind ebenfalls in die Wiener Gesamtstrategie eingebunden. So übernimmt etwa das St. Josef Krankenhaus Wien Intensivpatienten aus anderen Einrichtungen, um diese zu entlasten; ebenso das Orthopädische Spital Speising. Seit Anfang Oktober sorgt es zusätzlich für die Rehabilitation besonders komplexer Covid-Intensivpatienten aus dem AKH und hält dafür zehn Nachsorgebetten bereit.
Die genannten Ordensspitäler gehören zur Vinzenz Gruppe. Diese verfügt über 2.600 Betten, beschäftigt mehr als 8.000 Mitarbeiter und betreibt fünf Krankenhäuser in Wien sowie zwei in Oberösterreich. In Wien versorgen diese Spitäler 16 Prozent aller Patienten, in Oberösterreich sind es 22 Prozent.
Steirische Ordenskrankenhäuser
Auch in der Steiermark spielen die Ordenskrankenhäuser hinsichtlich der Versorgung von Covid-Patienten eine wichtige Rolle. "Unsere Mitarbeitenden betreuen aktuell 30 bis 40 stationäre Corona-Patienten", zitierte die "Kleine Zeitung" dieser Tage einen Sprecher der Grazer Elisabethinen. Um weiterhin bestmöglich die Akutversorgung in der Steiermark mitzutragen, habe man geplante Eingriffe wo möglich verschoben und Abläufe neuerlich adaptiert.
Seit Pandemie-Beginn werden zudem im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz Covid-Patienten behandelt, derzeit sind es zwölf positive Patienten. Zudem wurde vergangenen Woche eine Covid-Isolierstation mit 32 Betten eröffnet, dazu fünf Intensivbetten. Hierfür wurde, im Zuge des Projektes "Ordenskrankenhaus Graz-Mitte", die Siedlung einer internistischen Station aus Graz-Eggenberg in die Marschallgasse vorgezogen. Sollte sich die Lage zuspitzen, schaffe man weitere Kapazitäten, hieß es.
Quelle: kathpress