Gedenken für NS-Märtyrer Carl Lampert heuer online
Zu seinem Todestag am 13. November erinnert die katholische Kirche in Vorarlberg an den seliggesprochenem Märtyrer der NS-Zeit Provikar Carl Lampert (1894-1944). Die Veranstaltungen der traditionellen "Carl Lampert Gedenkwoche" mussten Corona-bedingt großteils abgesagt oder verschoben werden. An einer "Mahnwache für die Menschlichkeit" und einem Gottesdienst mit Generalvikar Hubert Lenz können Gläubige am Freitag (16 und 18 Uhr) aber via Livestream teilnehmen. Beides wird aus der Pfarre Göfis live auf www.carl-lampert.at und auf youtube.com/kathkirchevorarlberg übertragen, kündigte die Diözese Feldkirch an.
Das diesjährige Motto der Lampert-Gedenkveranstaltungen, bei der stets auch weiterer Märtyrer der NS-Zeit gedacht wird, lautet "Grenzen überschreiten". Bei insgesamt zwölf Veranstaltungen hätte es u.a. um die Situation von Menschen auf der Flucht, Regime, die unter Druck setzen und auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gehen sollen. Etliche Programmpunkte mussten aber verschoben werden.
Geplant ist neben dem Gedenken am 13. November derzeit noch ein Erinnerungsspaziergang am 3. Dezember (17 Uhr) in der Gemeinde Tschagguns. Am 9. Jänner 2021 sollen beim "Carl Lampert Forum" am 127. Geburtstag des Seligen unter dem Motto "Carl Lampert Briefe gehen auf Reisen" Faksimile der Schreiben in mehrere Vorarlberger Bibliotheken zu sehen sein. Welche Bibliothek wann teilnimmt, scheint unter www.carl-lampert-forum auf.
Ranghöchstes kirchliches NS-Opfer
Der Priester Carl Lampert wurde 1894 in Göfis als jüngstes von sieben Kinder geboren. Seit 1939 Provikar und somit Stellvertreter des Administrators des Tiroler Teils der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch, setzte sich Lampert gegen die kirchenfeindlichen Handlungen der Tiroler Gauleitung sowie für den 1940 ermordeten Pfarrer Otto Neururer ein, wofür er selbst in mehrere Konzentrationslager kam und zum Tode verurteilt wurde.
Am 13. November 1944 wurde Lampert als ranghöchster österreichischer Geistlicher wegen seines Engagements gegen den Nationalsozialismus in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) enthauptet. 2011 sprach ihn die katholische Kirche selig (Infos: www.carl-lampert.at)
Quelle: kathpress