Sankt Martin trotz Corona feiern: Diözesen geben Tipps
Das Martinifest am 11. November mit seinen traditionellen Laternenumzügen der Kinder kann heuer Corona-bedingt nicht in der üblichen Form stattfinden. "St. Martin", mit der Erinnerung an Heiligen Martin von Tours (316/17-397), der der Legende nach seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt hat, wird aber trotzdem gefeiert. Mehrere österreichische Diözesen geben Tipps, wie man das Fest zu Hause entsprechend gestalten kann, und darüber hinaus gibt es auch so manche kreative Initiative zum Fest des beliebten Heiligen.
Die Bischöfe weisen in ihrer aktuellen Rahmenordnung auf die Initiative Netzwerk-Gottesdienst der Erzdiözese Wien (www.netzwerk-gottesdienst.at) hin, in der es zahlreiche Vorschläge für Gottesdienste zu Hause gibt. So auch einen umfassenden Vorschlag zu St. Martin, mit Elementen für Kinder wie auch Erwachsene.
Umfangreiche Materialien zum Fest bietet etwa auch die Diözese Feldkirch an. Unter dem Motto "Das weiß doch jedes Kind" gibt es im Internet zahlreiche Materialien (Lieder, Geschichten, Bastel- und Backtipps, etc.) und Informationen, wie man St. Martin trotz Corona schön feiern kann (Info: https://www.kath-kirche-vorarlberg.at/themen/heiliger-martin/das-weiss-doch-jedes-kind). Auch die Diözese Innsbruck hat ein entsprechendes Angebot (Info: www.dibk.at/Glaube-Feiern/Gottesdienst/Familien-Kinder-beten-und-feiern-Gottesdienst/Heiliger-Martin).
In der Erzdiözese Salzburg sind die Familien bzw. vor allem die Kinder eingeladen, ihre selbst gemachten Laternen zu Hause im Fenster aufzuhängen und zum Leuchten zu bringen. Die Aktion steht unter dem Motto "Ich teil' mein Licht, ich fürcht' mich nicht" und wird in den sozialen Medien mit den Hashtags #ichteilmeinlicht #ichfürchtmichnicht begleitet. In der Dämmerung erinnern die Lichter an die Hoffnungsbotschaft des beliebten Schutzheiligen.
Eine ähnliche Aktion gibt es auch in der Diözese Bozen/Brixen. In Südtirol firmiert die Mitmachaktion unter dem Motto "Zünd ein Licht an!".
Wie die Erzdiözese Wien am Dienstag in einer Aussendung mitteilte, würden manche Kindergärten das Licht- bzw. Laternenfest im kleinen Rahmen ohne die übliche Anwesenheit von Eltern und Verwandten feiern. Die Weinviertler Pfarre Harmannsdorf schließt sich beispielsweise der aus Deutschland stammenden "Aktion Laternen Fenster" an. Statt der Laternenprozession, erhellen seit Allerheiligen bis zum 11. November ins Fenster gestellte Laternen und Lichterketten die Straßen.
Anders der Zugang der Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindergärten der Wiener St. Nikolausstiftung. Sie erarbeiteten neue Rituale, die das Grundmotiv des Teilens erfahrbar machen sollen. Im Kindergarten Gatterhölzl/Wien - Meidling werden zum Beispiel Tücher, die von jedem Kind gestaltet wurden, geteilt und können einem Beschenkten als Halstuch für den kommenden Winter dienen. Das Thema "Teilen", so die Idee dahinter, ist jeden Tag aktuell und wird in vielen konkreten Handlungen erfahrbar.
Im Burgenland ist der Heilige Martin von Tours (316/17-397) Diözesan- und Landespatron. Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat mit Blick auf das Martinifest an Kindergarten- und Schulkinder sowie Personen in Alten- und Pflegeheimen Martinstafeln mit einem Bild des Heiligen und persönlichen Gedanken und einem Segensgebet verschickt. Er wolle damit ein "Zeichen der Ermutigung und der Hoffnung" setzen, so der Bischof.
Besondere Bedeutung hat der Heilige Martin u.a. auch für Kärnten, wo 40 Pfarrkirchen, Filialkirchen und Karner dem Heiligen geweiht sind. Die Klagenfurter Dompfarre lädt im Rahmen der Martinsaktion "Teile dein Licht" Kinder ein, eine zweite Laterne zu basteln, die sie in die Domkirche bringen und anderen Menschen, die beispielsweise einsam sind oder deren Enkelkinder weit entfernt wohnen, zur Verfügung zu stellen. "Wenn am Abend des 11. November Kinder und Beschenkte ihre leuchtenden Laternen in die Fenster stellen, ist das ein sichtbares und leuchtendes Zeichen der Nächstenliebe, wie sie auch Martin vorgelebt hat", so der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmaier.
Alle Kinder, die eine Laterne in den Dom bringen, erhalten als kleines Dankeschön einen Martinstaler aus Schokolade und eine Postkarte, die zum Beispiel an die Großeltern verschickt werden kann.
Quelle: kathpress