Nach Anschlag in Wien: Interreligiöses Friedensgebet in Kärnten
Mit einem interreligiösen Gebet haben im Klagenfurter Dom Vertreter aus Kirchen, Religionen und Politik der Opfer des Terroranschlags vom 2. November in Wien gedacht. Das Friedensgebet sei ein "sichtbares Zeichen des gemeinsames Eintretens für Frieden und Toleranz, über Religions- und Kulturgrenzen hinweg", sagte Diözesanbischof Josef Marketz. Das Gebet am Sonntagabend bildete den Abschluss des "#prayforvienna-Gebetsgedenkens" der Klagenfurter Stadtpfarren Dom, St. Hemma, St. Martin und St. Egid.
Gemeinsam mit dem Kärntner Bischof beteten der evangelische Superintendent Manfred Sauer, Adnan Gobeljic, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft in Kärnten, und der rumänisch-orthodoxe Pfarrer Visarion Viorel Ipati für die Opfer des Terroranschlags. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nahm am Friedensgebet teil, was Bischof Marketz als "ein großes und wichtiges Zeichen" würdigte. Der Terroranschlag in Wien hätte nicht nur Angehörige und Freunde zurückgelassen, sondern "ein Volk, das tief erschüttert ist über den offensichtlichen Hass eines Menschen, der in sinnloser Weise Unschuldigen das Leben kostete", sagte Bischof Marketz. Der Gottesdienst, der via Livestream übertragen wurde, fand unter strengen Corona-Vorsichtsmaßnahmen statt.
Keine Chance den Extremisten
In Wien gedachte am Sonntagabend der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) mit einem Gedenkgottesdienst in der Pfarre Breitenfeld der Opfer des Anschlags. Dem Gottesdienst stand MKV-Seelsorger Gregor Jansen vor. Das Entsetzen über den Anschlag sei nach wie vor groß, doch, so Jansen: "Wir sind fest entschlossen, uns unser Leben nicht von Extremisten zerstören zu lassen. Wir halten fest zusammen und werden alles dafür tun, dass unsere Stadt auch weiterhin ein lebenswerter Ort des friedlichen, solidarischen Miteinanders bleibt."
MKV-Bundesvorsitzender Walter Gröblinger sagte: "Religion und Glaube soll den Menschen dienen und Hoffnung schenken. Niemals darf die Religion die Rechtfertigung dafür sein, jemand anderem zu schaden." Der Wiener MKV-Vorsitzende Peter Gülden ergänzte. "Coronabedingt müssen wir zwar physischen Abstand zueinander halten, umso wichtiger ist es jedoch keinen Keil zwischen uns treiben zu lassen. Geben wir dem Täter nicht die Aufmerksamkeit, nach der er trachtete."
Unter den Messbesuchern war auch der niederösterreichische EU-Abgeordnete Lukas Mandl (ÖVP). "Seit unvordenklicher Zeit suchen Christen den Frieden - im eigenen Leben und als Friedensstifter in der Welt. Stellen wir uns als katholische Couleurstudenten in diese Tradition!", begrüßte Mandl die Initiative des MKV.
Quelle: kathpress