Marketz: Auch im Lockdown die Hoffnung bewahren
Zur einer Haltung der Hoffnung trotz der Krise hat Bischof Josef Marketz aufgerufen. Der gegenwärtige zweite Lockdown in Österreich erfordere von allen schmerzhafte Opfer, doch begleite Gott den Menschen auch in der Not und wende seine Gerechtigkeit und Liebe nicht von ihm ab, sagte der Diözesanbischof von Gurk-Klagenfurt bei einem Bittgottesdienst angesichts der Pandemie. Christen sollten diese Hoffnung in sich tragen sowie "Geduld in der Bedrängnis", das Gebet und Solidarität pflegen, appellierte Marketz in der Pfarrkirche St. Leonhard im Lavanttal, wo am Freitagabend das Patroziniumsfest gefeiert wurde.
Die Bedeutung dieser in der Bibel beschriebenen Tugenden würden in Krisen auf besondere Weise erfahrbar, sagte der Bischof. So gebe es Dinge, die nicht auf Knopfdruck in den Griff zu bekommen seien. "Alle, die entscheiden müssen, haben nicht einfach und sofort ein Konzept in der Tasche", so Marketz. Ebenso brauche die Entwicklung eines wirksamen Medikamentes und eines Impfstoffes Zeit. Schmerzlich werde heute bewusst, dass der Satz "Alles wird gut" nicht immer gültig sei. Marketz:
Manches ist nicht gut und wird nicht gut, und manches ist und bleibt wirklich sinnlos. Aber die Hoffnung, die alles übersteigt, legt auch das Sinnlose in Gottes Hand und vertraut es ihm an.
Gott habe dem Leben den Tod nicht erspart, "aber er hat dem Tod die Macht genommen und Jesus Christus nicht im Tod gelassen", so der Kärntner Oberhirte weiter. Im Lockdown sei vieles abgesagt, "aber vieles bleibt, vor allem unsere Beziehung zu Jesus, ebenso Hilfsbereitschaft und Solidarität mit den Angst- und Notleidenden, das Bemühen, auch im Lockdwon mit vielen Menschen verbunden zu bleiben, sowie die Rücksichtnahme, um uns selber und andere vor Ansteckung zu schützen".
In einem Gebet in beiden Landessprachen Deutsch und Slowenisch rief Bischof Marketz den Kirchenpatron Leonhard, der der Legende nach Bedürftigen geholfen und Kranke geheilt hat, und den heiligen Rochus, Schutzpatron gegen die Pest, als Fürsprecher an mit der Bitte, "uns aus den Fängen dieser heimtückischen Pandemie zu befreien".
Quelle: kathpress