Medienethiker Filipovic übernimmt Lehrstuhl Sozialethik
Der Lehrstuhl für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien wird ab Februar 2021 neu besetzt: Der aus Deutschland stammende Medienethiker Alexander Filipovic wurde vom Rektorat der Universität als neuer Professor für Sozialethik berufen. Er folgt auf die Theologin und Diplomatin Ingeborg Gabriel, die mit Ende des heurigen Sommersemesters emeritiert wurde. Ihre Abschiedsvorlesung soll im Juni 2021 stattfinden, kündigte die Fakultät am Mittwoch auf ihrer Website (https://ktf.univie.ac.at)an.
Der 1975 geborene Filipovic studierte Theologie, Kommunikationswissenschaft und Germanistik. Die Schwerpunkte des aus Duderstadt im Eichsfeld (Deutschland) stammenden Sozialethikers liegen in den Bereichen Medienethik, Technikethik, Politische Ethik und Philosophischer Pragmatismus; im letzteren habilitierte er an der Universität Münster im Jahr 2012.
Bis Jänner 2021 ist er noch als Professor für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München tätig, wo er u.a. gemeinsam mit dem Kommunikationswissenschaftler Klaus-Dieter Altmeppen das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft leitet und das Netzwerk Medienethik koordiniert. Filipovic selbst betreibt auch einen Blog (www.unbeliebigkeitsraum.de) und gibt die medienethische Zeitschrift "Communicatio Socialis" mit heraus.
Der Ethiker arbeitete 2018 bis 2020 zudem als sachverständiges Mitglied in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur Künstlichen Intelligenz und ist Berater der Deutschen Bischofskonferenz. Am Institut für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster war Filipovic 2009 bis 2013 Schriftleiter des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften.
Mit der Theologin, Ökonomin und Diplomatin Gabriel wurde 1997 zum ersten Mal in der Geschichte der Fakultät eine Frau auf einen Lehrstuhl berufen. Gabriel leitete bis Ende des Sommersemesters 2020 den Fachbereich Sozialethik. Bis Ende 2019 war sie außerdem Sonderbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Diese Position hat seit Jänner 2020 die Wiener Pastoraltheologin Prof. Regina Polak übernommen.
Bis 2016 war Gabriel außerdem als Direktorin von "Iustitia et Pax Österreich" und bis 2019 als Vizepräsidentin von "Iustitia et Pax Europa" tätig; sie initiierte die "Vienna International Christian-Islamic Summer University" und widmete sich für "Pro Oriente" der wissenschaftlichen Erforschung der ökumenischen Beziehungen.
Quelle: kathpress