Missio-Chef: Radikaler Islam darf sich nicht in Vordergrund drängen
Missio-Österreich-Nationaldirektor Pater Karl Wallner hat die radikal-islamistischen Attentate am Allerseelentag in der Wiener Innenstadt aufs Schärfste verurteilt: "Wir müssen gemeinsam in Europa die Wurzel des Übels thematisieren und das ist definitiv religiöser Fanatismus", sagte Pater Wallner am Dienstag in einer Aussendung. Der Islamismus, der radikale Islam, dürfe sich nicht in den Vordergrund drängen. "Wir müssen gemeinsam alles tun, dass wir dieses Phänomen bekämpfen." Der Zisterzienser-Pater ruft außerdem zum gemeinsamen Gebet auf: Seit 9 Uhr wird über www.missio-live.at anlässlich der Attentate eine Anbetung übertragen.
Die wichtigste Reaktion auf den Hass der Extremisten ist für Pater Wallner eine zutiefst christliche Haltung: "Wir von Missio Österreich sind im Gebet für alle Opfer und für alle Verzweifelten, Trauernden, Verängstigten. Wir wollen jetzt mit den Menschen sein. Aus unserem christlichen Glauben kennen wir die wirkungsvollste Antwort auf diesen Hass des Islamismus: Das muss die Liebe sein", so Pater Wallner. Nötig sei ein Blick und die Verbundenheit mit Jesus Christus, "damit wir nicht in die Falle tappen und aus Hass mit Hass reagieren".
Als "heilsam und kraftvoll" bezeichnet Pater Wallner die weltweite Solidarität, die er heute Nacht und in den frühen Morgenstunden erfahren habe: "Wir sind als Päpstliche Missionswerke weltweit vernetzt. Ich bekomme fast minütlich Nachrichten und Anrufe aus der ganzen Welt, von unseren Projektpartnern, Priestern, Ordensfrauen, Missionarinnen, Laien und natürlich den anderen Missio-Nationaldirektoren."
Auch aus dem Vatikan sei bereits ein Anruf, der die Solidarität in dieser Zeit ausdrückte, gekommen: "Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Giampietro Dal Toso, hat mich in der Früh angerufen und Solidarität bekundet." Auch in dieser Zeit werde die Kernaufgabe von Missio Österreich bewusst, so Wallner: "Wir sind seit unserer Gründung vor fast 200 Jahren dazu da, konkrete Hilfe für die Ärmsten in den Ländern des Globalen Südens zu geben. Gleichzeitig wollen wir uns für ein weltweites Netzwerk der Liebe und des Gebets einsetzen, das gehört zu unserem Urcharisma."
Für den Zisterzienser-Pater kehre sich eine bekannte Situation um: "Ich erlebe seit gestern Abend etwas, mit dem ich sonst in unserer Arbeit in den Ländern des Globalen Südens tagtäglich zu tun habe." Trauriger Alltag sei Terror etwa in Mosambik oder Nigeria.
Quelle: kathpress