Katholische Aktion: Terroranschlag zeigt "irregeleitetes Gottesbild"
"Wir dürfen uns durch diesen Terroranschlag in unserem täglichen Einsatz für ein friedliches, tolerantes, gerechtes und solidarisches Zusammenleben nicht entmutigen lassen", erklärte der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer. "Wer ein solches Verbrechen begeht, kann sich nicht auf Gott berufen, sondern nur auf ein völlig entstelltes und irregeleitetes Gottesbild", betonte Wimmer im Blick auf den kolportierten IS-Hintergrund des Täters oder der Täter in einer Aussendung am Dienstag. "Unser Gebet und Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen", versicherte der KAÖ-Präsident.
Sorgen bereite es Wimmer, dass der Ort, "den der Täter offenbar bewusst gewählt hat", der Platz nahe des jüdischen Stadttempels und dessen Umfeld gewesen war. "Und das wenige Tage vor dem Gedenken an die Novemberpogrome von 1938", erinnerte Wimmer.
KAÖ-Vizepräsident Armin Haiderer betonte, dass die in Österreich vorherrschende Kultur des gegenseitigen Respekts und Dialogs bisher dazu beigetragen habe, "uns vor Anschlägen religiöser Extremisten zu bewahren". Dazu zähle auch "Glaube und Religion nicht in die Hinterhöfe zu verdrängen, sondern als wichtigen Teil des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens rechtlich und institutionell zu verankern. Das gilt auch für die islamische Glaubensgemeinschaft." Haiderer appellierte sich trotz des Anschlags nicht von diesem Weg abbringen zu lassen.
Der KAÖ-Vizepräsident warnte aber vor pauschalen Anschuldigungen gegen die Muslime. "Es gilt vielmehr, jene in der islamischen Glaubensgemeinschaft zu stärken, die das Geschwür des politischen Islamismus und Extremismus eindeutig benennen und bekämpfen."
Quelle: kathpress