Parlamentsausschuss gibt Grünes Licht für Ethik als Pflichtfach
Jene Schülerinnen und Schüler ab der 9. Schulstufe, die sich vom Religionsunterricht abmelden, sollen ab dem Schuljahr 2021/22 einen Ethikunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden besuchen. Dieser Regierungsvorlage hat der parlamentarische Unterrichtsausschuss bei seiner jüngsten Zusammenkunft mehrheitlich - mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und FPÖ - zugestimmt, wie die Parlamentskorrespondenz am Freitag berichtete. Ein SPÖ-Entschließungsantrag, den verpflichtenden Ethikunterricht bereits ab der Sekundarstufe I (Unterstufe) einzuführen, fand trotz Zustimmung der Neos keine Mehrheit.
Ausschussvorsitzender Rudolf Taschner (ÖVP) betonte in der Sitzung, der Religionsunterricht solle in den Schulen bestehen bleiben, um damit auch staatlich beobachtet werden zu können. Den Ethikunterricht nannte der Mathematiker laut Parlamentskorrespondenz eine "Alternative, ein Pendant, einen Kontrahenten zum Religionsunterricht". Es gehe um die Persönlichkeitsbildung junger Menschen, das Thema verdiene, über die schulischen Oberstufen hinaus weiter bedacht zu werden, so Taschner. Für die Grünen sah Abgeordnete Sibylle Hamann in der "Ethik für einige" einen ersten Schritt auf dem Weg zur "Ethik für alle". Insgesamt handle es sich um "ein großes und teures Projekt", von dem aus man schrittweise weitergehen könne. Wenn Religion und Ethik möglichst gleichzeitig stattfänden, ergäben sich laut Hamann Möglichkeiten für Kooperationen.
Quelle: kathpress