Moraltheologe Beck: Neues Buch über Sinnsuche in Corona-Zeiten
Die Suche nach Gott, Sinn und einer Spiritualität unabhängig von religiösen Gemeinden und Konfessionen steht im Fokus des neuen Buches des Wiener Moraltheologen Matthias Beck. Der jüngst im Styria-Verlag erschienene Band mit dem Titel "Gott finden. Wie geht das?" soll eine Hilfestellung in Zeiten der Corona-Krise geben, diese habe grundsätzliche Fragen nach dem Sinn von Krankheit und Leid sowie nach dem Sinn der Welt insgesamt aufgebracht, schrieb der Priester, Bioethiker und Mediziner selbst über das Ziel des Buches im Vorwort. Anders als in der Kirche sonst üblich, stehe dabei aber nicht die Gemeinschaft der Kirche oder das Volk Gottes im Zentrum, sondern der Einzelne sowie dessen Weg und Beziehung zu Gott.
"Das Zentrum des Christentums ist nicht die Kirche, sondern das ganz persönliche Hinfinden jedes einzelnen Menschen zu Gott", schrieb der vielfache Buchautor in seinem jüngsten Werk. So könne die Kirche zwar wichtige Hilfestellungen geben - etwa über die Sakramente -; eine moderne und alltagstaugliche Spiritualität müsse aber zeigen, dass eine individuelle Gottesbeziehung nicht zuerst den Weg über die Gemeinschaft der Kirche machen müsse, sondern bei jedem Einzelnen ansetze. "Es geht darum, dass Gott selbst in der Person Jesu Christi zu jedem Menschen eine ganz intime Beziehung eintreten will."
Die Corona-Pandemie habe neben einer "neuen Nachdenklichkeit" auch eine "positive Unruhe" entstehen lassen, "die spüren lässt, dass es noch nicht alles gewesen sein kann mit dieser Welt und den alltäglichen Sorgen", wies Beck hin. Angelehnt an die geistlichen Übungen des heiligen Ignatius von Loyola biete das Buch daher eine "Anleitung zur geistlichen Lebenskunst", erklärte der Autor auch in einem Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (aktuelle Ausgabe).
Wie bei den Exerzitien nach Ignatius drehe sich das Buch um "einen Weg von der Erkenntnis der Natur über die Kenntnis der eigenen Biografie hin zur Wahrnehmung des göttlichen Grundes im eigenen Innersten", erläuterte Beck. Ziel sei es aufzuzeigen, wie der Mensch schrittweise zu den "Tiefen seiner Persönlichkeit und damit zu sich selbst findet". Jeder Mensch könne sich "jeden Tag neu auf das Wesentliche und auf Gott ausrichten", zeigte sich der Autor zahlreicher Bücher im Grenzgebiet von Naturwissenschaft, Medizin, Theologie und Philosophie überzeugt. Zuletzt erschien von Beck bei Styria der Band "Was uns frei macht. Für eine Spiritualität der Entfaltung" (2018).
"Gott finden. Wie geht das?" ist im "Styria"-Verlag erschienen. Das Buch umfasst 186 Seiten und ist im Handel um 22 Euro erhältlich.
Quelle: kathpress