Schönborn bekräftigt Ökumene-Auftrag der Stiftung Pro Oriente
Den Auftrag der Stiftung Pro Oriente für die Einheit der Christen hat Kardinal Christoph Schönborn hervorgehoben. Bei der Kuratoriumssitzung der Stiftung am Mittwochabend im Wiener Erzbischöflichen Palais sagte Schönborn, dass im Zeichen der Corona-Pandemie besonders bewusst werde, wie sehr die Menschheit eine Familie ist, was auch Papst Franziskus in seiner jüngsten Enzyklika "Fratelli tutti" hervorhebe. Auch in dramatischen Situationen wie etwa im Nahen Osten zeige sich, dass die Christen zusammenstehen müssen. Wörtlich sagte der Kardinal: "Das ist ein Auftrag für 'Pro Oriente'. Wir müssen alles tun, damit die Christen miteinander gehen können."
Der Wiener Erzbischof wandte sich entschieden gegen "die große Anfechtung vieler ökumenisch engagierter Christen, die resignative Feststellung 'es geht nichts weiter'". Als "große Tugend der Ökumene" bezeichnete der Kardinal die Geduld: "Die Geduld heilt alles, sie ist ein großes Zeugnis und bedeutet, dass wir gemeinsam auf dem Weg der Ökumene bleiben". Kardinal Schönborn ist Vorsitzender des Kuratoriums von Pro Oriente.
Bei der Kuratoriumssitzung wurden der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) und der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan zu Konsultoren der Stiftung ernannt.
Dialog, Versöhnung, Integration
Gerade in schwierigen Zeiten sei der Auftrag, mit den Schwesterkirchen des Ostens enger zusammenzuarbeiten, noch wichtiger, betonte Pro Oriente-Präsident Alfons Kloss. Es gehe darum, im Sinn von Papst Franziskus mit diesen Kirchen gemeinsam voranzugehen, "im Gebet, im Wirken, im christlichen Zeugnis in der Welt von heute". Wörtlich sagte der "Pro Oriente"-Präsident: "Wir wollen uns mehr darauf konzentrieren, was uns eint, und nicht darauf, was uns trennt". In der Welt von heute seien Beiträge zu Dialog, Versöhnung, Integration und Zusammenarbeit wichtiger denn je. Aufbauend auf den Aktivitäten der letzten Jahrzehnte für die Ökumene werde sich "Pro Oriente" auch für die aktuellen Herausforderungen entsprechend positionieren.
Dankbar äußerte sich Kloss für die Ermunterung, die "Pro Oriente" durch den Besuch des Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, in Wien, Salzburg und Linz in der Vorwoche erfahren habe.
Dank eines umfassenden "Zukunftsprozesses", dessen Durchführung durch einen großzügigen Sponsor ermöglicht wurde, werde "Pro Oriente" weiterhin in vielfältiger Weise als unabhängige Plattform wirken, betonte der "Pro Oriente"-Präsident. Dabei gehe es darum, spezifische Beiträge zu Konfliktlösung und Versöhnung im Kontext von Religion zu leisten. Als "das internationale Kompetenznetzwerk" für die Ostkirchen wolle man zum besseren Verständnis dieser Kirchen und ihrer Anliegen beitragen und sowohl als aktive Fürsprecher für bedrängte und verfolgte Christen weltweit wie auch als Unterstützer der Integration von ostkirchlichen Zuwanderern in Österreich wirken, fasste Kloss das Ziel der ökumenischen Einrichtung zusammen.
Quelle: kathpress