Caritas-Wien: Neue Anlaufstelle für Familien in Not am Hauptbahnhof
Ein neues Familienzentrum der Caritas-Wien am Wiener Hauptbahnhof bietet seit Kurzem kostenlose Beratung und Psychotherapie für armutsbetroffene Familien und Alleinerziehende. Hintergrund sei die aktuelle Corona-Krise, die zuletzt nicht nur die materielle Not vieler Menschen verschärft, sondern auch zu einer Zunahme psychischer Belastungen geführt habe, erläuterte Klaus Schwertner, geschäftsführender Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, in einer Aussendung am Freitag. Das kostenlose Angebot im Caritas Familienzentrum (Mommsengasse 35, 1040 Wien) wolle "noch rascher und noch umfassender helfen", da die Corona-Krise bereits bestehende Probleme massiv verstärkt habe.
"Einkommensverlust, Arbeitslosigkeit oder der Wegfall von Kinderbetreuung setzen viele Familien materiell, aber auch psychisch enorm unter Druck", erklärte auch Doris Anzengruber, Leiterin der Caritas Sozialberatung und der Familienzentren. Konkret merke dies die Hilfsorganisation an der steigenden Zahl an Hilfe suchenden Menschen. "Darunter sind noch immer sehr viele, die noch nie auf die Hilfe der Caritas angewiesen waren", so Anzengruber.
Zielgruppe der Caritas sind vor allem Jugendliche, Erwachsene und Familien mit seelischen Belastungen und Erkrankungen. Die Hilfe umfasst Psychotherapie für Kinder und Jugendliche, Paar- oder Einzelberatung, Familien- und Erziehungsberatung sowie Beratung bei Trennung und Scheidung. Mit diesem Angebot wolle man auch dem Mangel an freien Therapieplätzen entgegenwirken, informierte die Caritas Wien. Aktuell kommen auf einen freien Therapieplatz 14 Anfragen. Die Krise habe diesen Engpass noch einmal deutlich verschärft, mahnte Anzengruber. Ziel sei es daher, speziell Familien mit Beratungsangeboten präventiv helfen zu können.
Um trotz Social-Distancing möglichst viele Betroffene zu erreichen, bietet das Caritas Familienzentrum auch eine Telefon- und Videoberatung an. (Info und Anmeldung: 01/481 54 81 oder per Mail unter familienzentren@caritas-wien.at)
Quelle: kathpress