Wien-Wahl: Ordensspitäler hoffen auf Finanzierung auch ab 2021
Bereits seit Monaten verhandeln die Wiener Ordensspitäler mit der Stadt Wien über ihre Finanzierung nach dem Auslaufen der Vier-Jahres-Vereinbarung im Dezember. Für die Zeit ab Jänner 2021 hoffe man weiter auf eine verbindliche kostendeckende Vereinbarung im Sinne einer längerfristigen Planbarkeit, teilten die sieben Häuser am Montag in einer gemeinsamen Aussendung mit. Die Vorzeichen dafür stünden gut, lassen zumindest die von den Ordensspitälern eingeholten Bekenntnisse aller Spitzenkandidaten der bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag antretenden Parteien schließen.
"Die Wiener Ordensspitäler leisten gemäß eines abgestimmten Leistungsportfolios einen wichtigen Beitrag zur Spitalsversorgung in Wien. Als Stadt bekennen wir uns zu einer vielfältigen Trägerlandschaft in Wien", wird in der Aussendung Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zitiert. Er werde sich "selbstverständlich" politisch einsetzen für eine Beibehaltung des Systems der möglichst langfristigen Planbarkeit zwischen der Stadt und den Ordensspitälern auch nach 2020.
Zu letzterer bekannte sich auch Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne). Ordensspitäler hätten "seit langem einen wichtigen Anteil im Sinne der Gesundheits- und Krankenversorgung in der Stadt übernommen und sind auch für uns Bestandteil des Versorgungsauftrages, der erhalten bleiben muss." In den noch ausständigen weiteren Budgetverhandlungen müssten die Mittel dafür gesichert werden. Dafür setzen wir uns in den Verhandlungen ein."
Auch die Oppositionspolitiker Dominik Nepp (FPÖ), Ingrid Korosec (Gesundheitssprecherin der ÖVP) und Christoph Wiederkehr (NEOS) betonen in ihren Antworten die wichtige Rolle der Ordensspitäler in der Gesundheitsversorgung und sprechen sich für eine längerfristige Finanzierungsvereinbarung und eine kostendeckende Leistungsfinanzierung aus.
"Sämtliche Spitzenvertreter der im Wiener Rathaus vertretenen politischen Parteien schätzen die Beiträge der Wiener Ordensspitäler zur öffentlichen Gesundheit hoch ein und sprechen sich klar für eine langfristige Planbarkeit auch nach 2020 aus", fasste Primar Manfred Greher als Sprecher der Wiener Ordensspitäler, die Ergebnisse der Politikerbefragung zusammen. Die Wiener Ordensspitäler würden davon ausgehen, "dass diese politische Akzeptanz dazu führt, dass die Weichen seitens der Wiener Gesundheitspolitik richtig gestellt bleiben". Nur durch mittelfristige Planbarkeit und eine dem Leistungsumfang angemessene finanzielle Unterstützung durch die Stadt könnten die Spitäler ihre Leistungen weiterhin im gewohnten Umfang und in der gewohnten hohen Qualität erbringen.
Zu den Wiener Ordensspitälern gehören das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (2. Bezirk), das Franziskus Spital Landstraße (3. Bezirk) und Margareten (5. Bezirk), das Herz-Jesu Krankenhaus (3. Bezirk), das Barmherzige Schwestern Krankenhaus (6. Bezirk), das Orthopädische Spital Speising (13. Bezirk), das St. Josef Krankenhaus (13. Bezirk) sowie das Krankenhaus Göttlicher Heiland (17. Bezirk). Die Häuser sind gemeinnützig und nicht gewinnorientiert und Arbeitgeber von über 5.100 Mitarbeitern. Jedes fünfte Wiener Spitalsbett steht in einem Ordenskrankenhaus, zudem wird hier auch jeder vierte stationäre Patient behandelt. Die Spitäler sind in das Wiener Covid-Management eingebunden und versorgen Covid-Patienten in dafür vorgesehenen Stationen.
Quelle: kathpress