Corona: Stephansdom kämpft mit massiven Einnahmeausfällen
Der Stephansdom kämpft mit massiven Einnahmeausfällen im Millionenbereich, wie Dompfarrer Toni Faber am Freitag gegenüber Kathpress sagte. Die Situation sei "beklemmend", es seien aber Gott sei Dank in den letzten Jahren Reserven angelegt worden. Daher stehe der Stephansdom trotzdem noch relativ gut da und es konnten Kündigungen bisher verhindert werden, so Faber. Er hoffe auf ein baldiges Ende der Pandemie und wieder bessere Zeiten.
Der Dom ist grundsätzlich frei zugänglich, einzelne Attraktionen sind kostenpflichtig. Bis zu sechs Millionen Menschen besuchten in den Jahren vor Corona den Stephansdom. Heuer würden es bis zu zwei Drittel weniger sein, schätzte Faber gegenüber der "Kleinen Zeitung" (Freitag). Würde es so weitergehen, müsste sich der Stephansdom um weitere Finanzierungsquellen umsehen. Allgemein Eintritt zu verlangen könne er sich aber nicht vorstellen, so Faber: "Das wäre ein enormer pastoraler Schaden."
Dom- und Wallfahrtskirchen unter Druck
In der Steiermark befinden sich bekannte Kirchen wie der Grazer Dom und die Mariazeller Basilika ebenfalls in einer angespannten Lage. Der Grazer Dompfarrer Heinrich Schnuderl stellt gegenüber der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung" klar, dass es bis auf Weiteres keine Eintrittsgebühren geben werde. "Was wir uns wünschen würden, ist ein Erhaltungsbeitrag der Tourismusbranche", schlug Schnuderl stattdessen vor.
In Mariazell, dem bedeutendsten Wallfahrtsort Österreichs, spürt man das Ausbleiben der Pilger besonders: 80 Prozent weniger Gruppen und bis zu 40 Prozent weniger Spendeneinnahmen als im Vorjahr werden verzeichnet. "Normalerweise kommen 3.000 Pilger zur Wallfahrt der Burgenland-Kroaten, heuer waren es nur 300", nannte Superior Michael Staberl in der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung" ein typisches Beispiel. Eintrittsgeld zu verlangen komme aber auch für die Basilika in Mariazell nicht infrage. Die Besucher seien zum Großteil Wallfahrer. "Sie kommen, um zu beten und Kerzen anzuzünden. Sie haben ein Recht, die Wallfahrtskirche zu betreten", hielt P. Staberl fest.
Quelle: kathpress