Demenz: Caritas St. Pölten will pflegende Angehörige stärken
Mehr Achtung für die Bedürfnisse Demenzerkrankter fordert die Caritas der Diözese St. Pölten. Wie es in einer Aussendung vom Montag hieß, müssten pflegende Angehörige entlastet und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich für das Thema Demenz noch mehr geschult und sensibilisiert werden. Darüber und über die Frage, welche Angebote für demente Menschen in den nächsten Jahren ausgebaut werden sollten, drehte sich vergangenen Freitag ein Round-Table-Gespräch im Stift Göttweig. Pflegende Angehörige, Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Caritasdirektor Hannes Ziselsberger und Caritas-Demenzexpertin Lea Hofer-Wecer beteiligten sich dabei.
Allein in Niederösterreich gibt es derzeit über 20.000 Demenzerkrankte, zogen die Teilnehmer mit Blick auf den nahenden Welt-Alzheimertag am 21. September Zwischenbilanz. Prognosen zufolge wird sich die Zahl wegen der steigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Alterung der Gesellschaft bis 2050 verdoppeln. Österreichweit werden derzeit über 75 Prozent der pflegebedürftigen Menschen von ihren Angehörigen betreut, oft rund um die Uhr. Dies sei "eine enorme Herausforderung für die Betroffenen", betonte Hofer-Wecer.
Die 2006 eingerichtete, von Hofer-Wecer geleitete Caritas-Kompetenzstelle Demenz ermutige die Menschen, "sich frühzeitig Hilfe zu holen"; auch arbeite man hin auf ein größeres Verständnis für die Krankheit in der breiten Öffentlichkeit, erklärte die Expertin. Sozialstationen wie auch eine eigene kostenlose Demenz-Hotline (für das westliche Niederösterreich unter 02742/9005 9095) lieferten Informationen über die rechtliche Situation und Unterstützungen, wobei die Angebote von Beratung bei Hausbesuchen über Vorträge bis hin zu Gedächtnistrainings und den vor fünf Jahren eingerichteten Stammtischen für pflegende Angehörige reichen.
Quelle: kathpress