Steirisches "Sonntagsblatt" feiert 75. Geburtstag
Das steirische "Sonntagsblatt" feiert dieser Tage seinen 75. Geburtstag. Die Kirchenzeitung der Diözese Graz-Seckau hat diesem Jubiläum in der aktuellen Ausgabe einen Schwerpunkt gewidmet, u.a. mit einem historischen Rückblick und Gratulationen von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, seinem Vorgänger Bischof Egon Kapellari und dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Krautwaschl weist in seinem Grußwort u.a. auf die Bedeutung des Blattes in Coronazeiten hin: Mit seiner "Mischung aus unaufgeregter Berichterstattung, Geschichten aus dem Leben und Impulsen für den Glauben" sei das "Sonntagsblatt" in der Zeit des Lockdowns für viele ein wichtiger Begleiter gewesen.
"Unzählige Menschen haben Anteil daran, dass wir diesen Meilenstein von 75 Jahren in der Geschichte der steirischen Kirchenzeitung erreicht haben", so der Bischof weiter. Er wolle allen Dank sagen, von den Blattmachern bis zu den unzähligen Austrägern in den Pfarren.
Bischof emeritus Kapellari hebt in seinem Grußwort das "unverwechselbare Profil" der Kirchenzeitung hervor, die "viel zum Miteinander in unserer Diözese und weltweit" beitrage. Das Blatt sei bei aller Beständigkeit immer offen für neue Herausforderungen und Chancen und dabei auch in seiner Verbreitung besonders erfolgreich. Kapellari: "Im Widerstand gegen Oberflächlichkeit stärkt es die tiefen Wurzeln unseres Glaubens gerade auch heute."
Mit dem "Sonntagsblatt" gebe es ein Medium, das einerseits Einblicke in die steirische, österreichische und weltweite Kirche ermöglicht und andererseits aktuelle Themen zur Lebensgestaltung und dem christlichen Menschenbild erörtert, schreibt Landeshauptmann Schützenhöfer. Besonders in bewegten Zeiten wie der jetzigen sei es von großer Bedeutung, auf dem felsenfesten Fundament des Glaubens zu stehen und mit klaren Wertehaltungen und Prinzipien mutig in die Zukunft zu blicken. Dafür stehe das "Sonntagsblatt".
Erste steirische Kirchenzeitung 1848
Das "Sonntagsblatt" ist mit seinen 75 Jahren freilich nicht die erste Kirchenzeitung der Steiermark. Diese hieß "Katholischer Wahrheitsfreund" und erschien erstmals 1848. Nach mehreren Umbenennungen und Eigentümerwechseln wurde daraus 1932 das "Steirische 2-Groschen-Blatt". Die Zeitung hatte 1938 rund 44.000 Abonnenten. Von den Nazis wurde das "2-Groschen-Blatt" einige Zeit massiv unter Druck gesetzt und auch politisch missbraucht, bevor es 1941 gänzlich eingestellt wurde.
Am 16. September 1945 konnte dann endlich wieder eine Kirchenzeitung in der Steiermark erscheinen: das neue "Sonntagsblatt für Steiermark". Die ersten Ausgaben waren kleinformatig und umfassten nur vier Seiten, bald hatte die Kirchenzeitung aber eine Auflage von 80.000 Stück. Tausende Austräger in den Pfarren sorgten für die Verbreitung. Ein Distributionsmodell, das in der Steiermark bis heute erfolgreich angewendet wird. Heute beträgt die Auflage immerhin immer noch 30.000 Stück. Längst hat das Blatt natürlich auch eine Webpräsenz.
(Infos: www.meinekirchenzeitung.at/steiermark-sonntagsblatt)
Quelle: kathpress