Neuer Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) hat mit Matthias Tschirf einen neuen Präsidenten. Der Sektionsleiter im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort wurde am Dienstagnachmittag im Rahmen der heurigen AKV-Generalversammlung in Wien in sein neues Amt gewählt. Tschirf folgt auf Helmut Kukacka, der sich nach acht Jahren an der Spitze der AKV aus dem Präsidium zurückzog.
Tschirf ist Jahrgang 1957, war von 1992 bis 2011 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 2002 bis 2010 war er ÖVP-Klubobmann im Wiener Landtag. Das Hauptaugenmerk seiner AKV-Präsidentschaft wolle er auf das sichtbare, von katholischen Werten geprägten Engagement in Gesellschaft, Staat und Wirtschaft legen, hieß es in einer ersten Aussendung der AKV am Mittwoch. Tschirf, er ist studierter Jurist, sei auch der regelmäßige Dialog zwischen den christlichen Konfessionen wie auch der interreligiöse Dialog ein großes Anliegen, hieß es weiter. Der neue AKV-Präsident ist auch Kuratoriumsmitglied der Stiftung "Pro Oriente".
Der frühere Staatssekretär Helmut Kukacka stand acht Jahre an der Spitze des Verbandes. "Die Gesellschaft aus dem Glauben heraus mitzugestalten", nannte auch Kukacka stets als Grundmaxime der AKV. Einige Themenfelder, die in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt des AKV-Engagements standen, sei es in Symposien, öffentlichen Stellungnahmen oder weiteren öffentlichkeitswirksamen Initiativen: Einsatz für eine ökosoziale Marktwirtschaft auf Grundlage der Katholischen Soziallehre, Schutz des Lebens von seinem Beginn bis zum natürlichen Ende sowie etwa auch Einsatz für ein vielfältiges und differenziertes Bildungssystem, zu dem auch der konfessionelle Religionsunterricht fix dazugehört.
Aktiv gegen Christenverfolgung
In den vergangenen Jahren erhob die AKV auch verstärkt ihre Stimme gegen die zunehmende weltweite Christenverfolgung. Um es nicht nur bei Worten zu belassen, wurde gemeinsam mit der "Initiative Christlicher Orient" und "Christen in Not" eine Hilfsaktion ("Aktion Heimkehr") für die bedrängten christlichen Minderheiten in Syrien und im Irak gestartet. Mehr als 720.000 Euro an Spenden konnten dafür aufgebracht werden. Spenden sind nach wie vor willkommen und würden dringend gebraucht. (Spendenkonto CiN/AKV, Kennwort "Christen in Not", BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT49 2011 1824 1397 6101).
Jedes Jahr vergibt die AKV auch die "Kardinal Opilio Rossi-Medaille" für "herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats" zur "Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung". Die letzten Preisträger waren die Unabhängige Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic (2015), der Arbeits- und Sozialrechtler Wolfgang Mazal (2016), der frühere oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (2017) sowie - ebenfalls 2017 - der langjährige Präsidenten des Katholischen Laienrates Österreichs (KLRÖ) Wolfgang Rank. 2018 wurde der frühere Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek und langjährige "Pro Oriente"-Präsident Johann Marte ausgezeichnet, 2019 der Mediziner, Theologe und Sachbuchautor Prof. Johannes Huber. Die Auszeichnung trägt den Namen des einstigen, 2004 verstorbenen Apostolischen Nuntius in Österreich und Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien.
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände wurde April 1954 im Niederösterreichischen Landhaus in Wien begründet. Ihr gehören knapp 20 katholische Organisationen an, darunter der Cartellverband, die Sportunion, der Mittelschüler-Kartell-Verband und die Christliche Lehrerschaft. Die AKV organisiert sich eigenverantwortlich und wirtschaftlich selbstständig. Sie ist formell von den Strukturen der Kirche unabhängig, versteht sich aber als bewusst loyal zum kirchlichen Leitungsamt. (Infos: www.akv.or.at)
Quelle: kathpress