Kirchen laden zu "ökologischer Wanderung" zur Schöpfungszeit
Seit 1. September und noch bis 4. Oktober findet österreichweit die kirchliche Schöpfungszeit statt. Ein spiritueller Höhepunkt ist in der Regel der traditionelle Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Dieser findet heuer - coronabedingt - allerdings in etwas veränderter Form statt: Die christlichen Kirchen laden am Samstag, 12. September, zu einem "Ökologischen Emmausgang" durch die Wiener Weinberge.
Ausgangspunkt der spirituellen Wanderung ist Wien-Nußdorf (Endstation Straßenbahnlinie D, 1190 Wien, Nußdorf/Beethovengang). Ab 15 Uhr machen sich die Teilnehmer auf den Weg durch die Weingärten. U.a. wird es einen spirituellen Impuls des evangelisch-lutherischen Bischofs Michael Chalupka geben. Bei einer weiteren Station vor der Pfarrkirche Nußdorf-St. Thomas (Greinergasse 25) soll in besonderer Weise der Christen im Libanon und in Syrien gedacht werden. In der Kirche feiert die Wiener melkitische Gemeinde ihre Sonntagsgottesdienste.
Den abschließenden Segen vor der Kirche St. Jakob (Pfarrplatz 3), erteilen Bischof Chalupka, ÖRKÖ-Vorsitzender Domdekan Rudolf Prokschi zusammen mit weiteren Geistlichen.
Die christlichen Kirchen in Österreich machen im Rahmen der Schöpfungszeit mit Gottesdiensten und vielen weiteren Veranstaltungen und Initiativen auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene "Schöpfungstag" am 1. September offiziell als "Weltgebetstag für die Schöpfung" im katholischen Kalender eingetragen. Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., "die ganze orthodoxe und christliche Welt" eingeladen, am 1. September "zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung".
Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen, katholische und evangelische Ortskirchen folgten. 2007 weitete die dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) dies aus und empfahl, "dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten".
(Infos: www.oekumene.at bzw. www.schoepfung.at)
Quelle: kathpress