Schönborn: Schule und Religionsunterricht passen gut zusammen
Schule und Religionsunterricht passen für Kardinal Christoph Schönborn sehr gut zusammen. Das hat er in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" bekräftigt. Auch wenn manche meinten, Schule und Religion gehörten "sauber getrennt", wie das in einigen Ländern aktuell der Fall ist, glaube Schönborn, dass sich der "österreichische Weg" bewährt habe. Religion ist laut dem Wiener Erzbischof ein wichtiger Teil des Lebens vieler Menschen und der Gesellschaft: "Daher ist es gut, über die eigene Religion Bescheid zu wissen. Und da wir mit Menschen zusammenleben, die anderen Religionen angehören, sollten wir auch von deren Religion eine Ahnung haben", so Schönborn wörtlich.
Schon Kinder und Jugendliche kämen mit den großen Fragen des Lebens in Berührung: "Gibt es ein Leben nach dem Tod? Hilft beten? Warum das Leid? Gibt es einen Gott? Wer ist Jesus Christus?" Der Religionsunterricht helfe, sich diesen Fragen zu stellen und darauf Antworten zu finden. Zudem machten viele die Erfahrung, "dass der Glaube ein Leben lang hält und trägt", so der Kardinal.
740.000 Schüler nehmen an Religionsunterricht teil
Alle staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften haben das Recht, im Rahmen der Schule das Fach Religion zu unterrichten. In Österreich nehmen laut aktuellen Zahlen rund 586.000 katholische Schülerinnen und Schüler am katholischen Religionsunterricht teil - das sind 91 Prozent aller katholischen Kinder und Jugendlichen. Dazu kommen weitere 24.300 Schüler ohne religiöses Bekenntnis, die den katholischen Religionsunterricht als Freifach besuchen. Das macht in Summe mehr als 610.000 Schülerinnen und Schüler für das Fach Katholische Religion aus. Insgesamt nehmen etwa 740.000 Schülerinnen und Schüler österreichweit an einem konfessionellen Religionsunterricht teil, was 65 Prozent aller Schüler entspricht.
Mit der österreichweiten Kampagne "Ich glaube - Ja" soll seit Kurzem in der Öffentlichkeit das Bild des katholischen Religionsunterrichts zurechtgerückt werden. Die Initiative will verdeutlichen, dass ein zeitgemäßer Religionsunterricht mehr ist als reine Glaubensvermittlung und zeigt, dass der Unterricht bei den Schülern nach wie vor beliebt ist.
Elbs: Fragen stellen ohne Leistungsdruck
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs, früher selbst viele Jahre Religionslehrer, hat am Freitag in einer Aussendung im Rahmen der Kampagne ebenfalls den Wert des Religionsunterrichts hervorgehoben: "Für Schülerinnen und Schüler ist es sehr wichtig, einen Ort zu haben, wo sie ohne Leistungsdruck Fragen stellen können: über Gott, das Leben nach dem Tod, über Verantwortung, Toleranz und Solidarität." Der Religionsunterricht sei daher mehr als reine Glaubensunterweisung, sondern biete Kindern und Jugendlichen die große Chance, "den Grundthemen des Lebens auf die Spur zu kommen".
"Oft herrschen außerhalb der Schule veraltete Bilder über den Religionsunterricht vor. Dabei ist Religion ein Fach, das bei den Schülerinnen und Schülern nach wie vor beliebt ist", meinte dazu Annamaria Ferchl-Blum, Leiterin des Schulamts der Diözese Feldkirch.
Die Kampagne "Ich glaube - Ja" läuft den ganzen September über und umfasst u.a. Infoscreens, Citylights und Rollingboards im öffentlichen Bereich, sowie weitere digitale Formate sowie Schaltungen in ausgewählten Printprodukten. Kern der Kampagne sind Sujets mit Fragen mit religiösem Bezug wie "Gibt es heute noch Wunder?", "Mag Gott mich immer?", "Gibt es Hoffnung für die Welt?" oder "Darf ich auch mal zweifeln?". (Infos zur Religionsunterrichtskampagne: www.mein-religionsunterricht.at)
Quelle: kathpress