"Putztage" in der Steiermark: Kirche ruft zum Müllsammeln auf
Die katholische Kirche in der Steiermark startet mit 1. September - dem kirchlichen Schöpfungstag - die landesweite Aktion "Putztage im 'Haus' Schöpfung". Dabei geht es um eine groß angelegte Müllsammelaktion, an der sich möglichst viele Menschen in der Steiermark beteiligen sollen. Die Aktion findet in Kooperation mit der Diözesansportgemeinschaft, der Stadt Graz sowie der Firmen Saubermacher und "Servus" statt. Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl und Vertreter der anderen teilnehmenden Institutionen und Firmen präsentierten die "Putztage" am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Graz.
"Unsere Hoffnung ist, dass die Menschen Müll entlang Ihrer Alltagswege sammeln; beim Gassi-Gehen mit dem Hund, auf dem Weg zum Spielplatz oder beim Joggen", erklärte Projektinitiatorin Daniela Felber von der Katholischen Stadtkirche Graz. In einem nächsten Schritt soll der Müll dann getrennt in den vorgesehenen Behältern entsorgt werden. Damit werde Abfall wieder zum wertvollen Rohstoff, der recycelt werden könne, so Felber. Teilnehmer der "Putztage" können sich in den Grazer Pfarren kostenlos Müllzangen abholen. Neben den vor allem kirchlich getragenen "Putztagen" findet zeitgleich die vom Land Steiermark ausgehende Aktion "Schau auf die Steiermark" statt.
Krautwaschl: Erde immer mehr eine Mülldeponie
Bischof Krautwaschl verwies in seiner Stellungnahme auf die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus. "Die Erde, unser Haus, scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln", schreibe der Papst. Während die unbeeinflusste Natur im Kreislauf lebt, sei es der Menschheit noch nicht gelungen, eine stabile Kreislaufwirtschaft zu etablieren, ein Produktionsmodell, bei dem Produkte gleichzeitig wieder Ressourcen sind. Wäre jedes Produkt wiederverwertbar, wäre dies das Ende der Wegwerfgesellschaft, zeigte sich der Bischof überzeugt.
Das Klima sein "ein gemeinschaftliches Gut von allen für alle", konstatierte der Grazer Bischof und erinnerte an Papst Franziskus, der die Menschheit aufrief "Änderungen im Leben, in der Produktion und im Konsum vorzunehmen, um die menschlichen Auswirkungen auf den Klimawandel zu bekämpfen". Der sorgsame Umgang mit Abfall sei ein Beitrag dazu.
"Es ist keine Selbstverständlichkeit, in einer gepflegten Stadt leben zu dürfen und daher ist es unsere Pflicht, unseren Lebensraum sauber zu halten", meinte dazu Günter Riegler, Grazer Finanzstadtrat, bei der Pressekonferenz. Die Aktionen "Schau auf die Steiermark" und "Putztage im 'Haus' Schöpfung" setzten dazu die richtigen Impulse und sorgten in der Bevölkerung für die nötige Bewusstseinsbildung.
Georg Plank, Obmann der Diözesansportgemeinschaft Steiermark, rief ebenfalls zur regen Teilnahme an den Müllsammelaktionen auf:
Sportliche Aktivitäten lassen sich gut mit dieser Müllsammelaktion verbinden. Jeder und jede kann einen Beitrag leisten und somit ein Zeichen für eine lebenswerte und enkelgerechte Umwelt setzen.
Quelle: kathpress