Wien: "Maria-Namen-Feier" mit Schönborn und Lackner
Zum traditionellen Friedensgebet anlässlich der Maria-Namen-Feier am 12. und 13. September werden auch heuer wieder Gläubige im Stephansdom erwartet. Aufgrund der Corona-Maßnahmen dürfen in diesem Jahr nur 750 Personen in die Kathedrale zu dem Ereignis, das in den letzten Jahren Tausende Gläubige versammelte. Die Feier hat ihren Ursprung im freudigen Gedenken an die Befreiung Wiens von der osmanischen Belagerung am 12. September 1683. In den vergangenen 70 Jahren verwandelte sich diese zu einem Friedensgebet, das von der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft (RSK) veranstaltet wird. Es steht heuer unter dem Motto "Unterwegs zu Jesus". Die prominentesten Mitfeiernden sind Kardinal Christoph Schönborn und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner.
"Die Corona-Welle braucht eine noch größere Gebetswelle", wobei die Maria-Namen-Feier ein Beitrag dazu sei, heißt es seitens des RSK über die diesjährige Glaubenskundgebung. Die Feier beginnt an beiden Tagen um 14:30 Uhr mit einem Rosenkranzgebet, auch der anschließende Film "Wer ist Jesus Christus?" wird sowohl am Samstag als auch am Sonntag vorgeführt. Es handle sich dabei um eine Art Glaubenszeugnis über das Wirken und die Wunder Jesu, so die Organisatoren über das Filmprojekt von Regisseurin Johanna Tschautscher, bei dem als prominente Sprecher die österreichischen Schauspieler Julia Stemberger und Cornelius Obonya zu hören sind.
Im Anschluss feiert am Samstag (12. September) Kardinal Schönborn die Festmesse. Am Sonntag (13. September) leitet die Eucharistiefeier Erzbischof Lackner, der gemeinsam mit Schönborn Protektor der Gebetsgemeinschaft ist. Beide Gottesdienste werden von "Radio Klassik Stephansdom" übertragen. Die im Anschluss traditionell stattfindende Prozession mit der Fatima-Statue über Graben und Kohlmarkt zum Michaelerplatz findet in diesem Jahr nicht statt, stattdessen wird die Statue an beiden Tagen im Dom in einer Prozession getragen, so der RSK.
Auch die Prozession hat historische Bezüge: Als sich die vereinigten christlichen Heere gegen die zweite Wiener Türkenbelagerung formierten, wurde die Schutzmantelmadonna vorangetragen. Der Sieg gegen die Belagerer am Kahlenberg vor Wien blieb als Gedenktag erhalten, gewidmet dem heiligen Namen Mariens. Papst Innozenz XI. (1676-1689) setzte den 12. September als Festtag verbindlich für die ganze Kirche fest. Die Prozession erinnert aber auch an die großen Bittprozessionen über den Wiener Ring in den früher 1950er-Jahren, die der RSK organisierte und dabei zum Gebet für die Freiheit des nach dem Krieg besetzten Landes aufrief.
Seit 1958 wird die Maria-Namen-Feier in Wien abgehalten, organisiert von der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft, die 1947 vom Franziskanerpater Petrus Pavlicek (1902-1982) gegründet wurde. Schauplatz war über viele Jahre die Wiener Stadthalle, seit 2011 ist es der Stephansdom. Rund 700.000 Mitglieder aus mehr als 130 Ländern gehören zur Gebetsgemeinschaft, die die Zeitschrift "Betendes Volk" herausgibt. (Info: http://www.rsk-ma.at/mariaenamenfeier)
Quelle: kathpress